Pulpitis – Ablauf & Behandlung des entzündeten Zahnnervs
Was hilft, wenn der Zahnnerv gereizt & entzündet ist? In diesem Ratgeber lesen Sie nicht nur alles zur Behandlung, sondern erfahren auch, was Sie selbst gegen die Schmerzen tun können.
Ein entzündeter Zahnnerv (in der Fachsprache Pulpitis genannt) ist ein sehr unangenehmes Erlebnis.
- Nur wenige Zahnbeschwerden verursachen derart große Schmerzen.
- Das ist Grund genug, um diesen umfangreichen Ratgeber zusammenzustellen.
Hier erfahren Sie alles zu den Ursachen, der Behandlung beim Zahnarzt und Maßnahmen, mit denen Sie die Beschwerden selbst lindern können.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein entzündeter Zahnnerv (Pulpitis)?
- Wie entsteht die Entzündung des Zahnmarks?
- Die Folgen einer unbehandelten Pulpitis
- Welche Symptome treten auf?
- Ablauf & verschiedene Arten der Pulpitis
- Was kann ich tun, um einen gereizten Nerv zu beruhigen?
- Der Gang zum Zahnarzt – eine Pulpitis behandeln
- Entzündeten Zahnnerven vorbeugen - so geht’s
Was ist ein entzündeter Zahnnerv (Pulpitis)?
Ein entzündeter Zahnnerv ist eine ziemlich unangenehme Sache - die Entzündung äußert sich nicht selten mit sehr starken Zahnschmerzen.
Dabei handelt es sich jedoch genau genommen um eine Entzündung des Zahnmarks im Inneren des Zahns (eine sogenannte Pulpitis). Dieses besteht aus Nervenbahnen, Blutgefäßen und Gewebe.
Der Aufbau eines Zahns. Ist die Zahnwurzel gereizt, senden die Nerven darin starken Schmerzsignale.*
In der Fachsprache wird das Zahnmark auch Zahnpulpa genannt - genau wie in der Grafik von oben. Über den Wurzelkanal sind die Nerven mit dem restlichen Körper verbunden - und verursachen meist große Schmerzen.
Wie entsteht die Entzündung des Zahnmarks?
Das Zahnmark hält den Zahn am Leben und versorgt diesen mit Nährstoffen.
- Wird dieses angegriffen und bleibt die Entzündung unbehandelt, stirbt der Zahn Stück für Stück ab und kann nicht mehr gerettet werden.
- In der Regel schützen die äußeren Strukturen, wie etwa der Zahnschmelz und das Zahnbein das Innere des Zahns.
Durchdringen Keime diese Schutzbarriere allerdings, entzündet sich der Zahnnerv (manchmal entsteht auch noch eine Zahnwurzelentzündung). In den nachfolgenden Abschnitten habe ich die häufigsten Ursachen für eine Zahnnerventzündung gesammelt:
Karies
Fortgeschrittener Karies ist die häufigste Ursache für die Entzündung des Zahnnervs (Pulpitis).
Erreicht der Karies das Innere des Zahns, dann spüren Sie das meist sehr deutlich.
Durch den angegriffenen Zahnschmelz ist es ein Leichtes für die Bakterien, die inneren Strukturen zu befallen und für lokale Entzündungen zu sorgen.
Bleibt das Loch im Zahn unbehandelt, dann können die Beschwerden auf benachbarte Zähne übergreifen und dort weitere Schäden & Zahnfleischentzündungen verursachen.
Oft helfen dann nur mehr große Zahnfüllungen oder der Arzt muss sogar den Zahn ziehen.
Trauma
Damit meinen Experten Schäden wie abgebrochene Zähne. Durch einen Unfall oder harten Schlag gegen den Zahn kann eine Pulpitis ebenfalls resultieren.
Parodontitis
Eine fortgeschrittene Entzündung des Zahnhalteapparats führt ebenfalls zu einer Pulpitis. Dies ist aber nur äußerst selten der Fall. Viel wahrscheinlicher ist, dass der Zahn vorher ganz ausfällt.
Lesetipp: Alles zu Parodontose - So erkennen Sie die Volkskrankheit frühestmöglich & beugen richtig vor.
Die Folgen einer unbehandelten Pulpitis
Unbehandelt breitet sich die Entzündung immer weiter im Zahnmark aus. Am Ende stirbt der Zahn komplett ab und lässt häufig einen eitrigen Abszess zurück.
Die Folgen einer Pulpitis verschlimmern sich mit dem Fortschreiten der Entzündung.
Die Entzündung kann dann auch den Kieferknochen selbst befallen, dort für Kieferschmerzen sorgen und sich weiter im ganzen Körper ausbreiten, bis hin zum Herzen.
In ganz seltenen (!) Fällen führt die unbehandelte Infektion zum Tod. Je früher gehandelt wird, desto besser die Erfolgschancen.
Welche Symptome treten auf?
Woran erkennen Sie, dass sich Ihr Zahnmark entzündet hat? Meist kommt so eine Entzündung nicht überraschend, sondern bringt eine ganze Reihe von Anzeichen mit sich:
Schmerzen
Natürlich haben Sie als Betroffener Schmerzen – und das nicht zu wenig. Die Schmerzen sind sehr stark und ohne Schmerzmittel fast nicht zu ertragen. Diese erhöhen sich von Tag zu Tag mehr.
Verschwinden die Schmerzen plötzlich ist Vorsicht geboten: Der Nerv könnte abgestorben sein und mit ihm der ganze Zahn.
Lesetipp: Was hilft bei Zahnschmerzen?
Pochen
Neben den starken Schmerzen entsteht auch ein Pochen, das nach dem Konsum von koffeinhaltigen Getränken, einem heißen Bad oder sportliche Aktivitäten zunimmt.
Rötung des Zahnfleisches
Das Zahnfleisch am und um den betroffenen Zahn ist mittel bis stark gerötet. Selbst ohne medizinische Ausbildung erkennen Sie, dass sich das Zahnfleisch farblich deutlich abhebt.
Schwellung des Zahnfleisches
Meistens ist auch die ganze Wange der betroffenen Seite leicht aufgebläht. Sie leiden zwar nicht direkt unter einer dicken Backe, doch das Zahnfleisch ist merklich geschwollen.
Überempfindlichkeit
Beim Verzehr von heißen/kalten/süßen oder sauren Lebensmittel merken Sie ein Ziehen im Zahn.
Schmerzempfindliche Zahhnhälse sind eine Begleiterscheinung des entzündeten Zahnmarks.
Der Zahn ist bei einer Pulpitis besonders empfindlich. Manchmal führt schon das Einatmen von kalter Luft zu einem Ziehen, weil sich durch die Reizung auch freiliegende Zahnhälse bilden können.
Eiterbildung
Bei schwerer Entzündung können sich auch mit Eiter gefüllte Taschen bilden, sogenannte Abszesse, die sich auch ausbreiten können.
Geschwollener Lymphknoten
Der Lymphknoten am Hals kann anschwellen. Dabei vergrößert sich der Lymphknoten auf der betroffenen Seite.
Ablauf & verschiedene Arten der Pulpitis
Generell unterscheidet man in der Zahnmedizin zwischen akuter und chronischer Pulpitis.
Für eine korrekte Diagnose ist ein Besuch beim Zahnarzt unbedingt nötig.
Ab einem Beschwerdezeitraum von drei Monaten handelt es sich um eine chronische Erkrankung, davor um eine akute.
Erstes Stadium – Hyperämie
Zunächst einmal bildet sich die Entzündung. Keime haben sich im Zahnmark eingenistet und unser Immunsystem reagiert.
Dabei erweitern sich die kleinen Blutgefäße und transportieren Abwehrstoffe an die betroffene Stelle. Die Rötung bildet sich.
Die frühe akute Pulpitis
Nachdem sich die Rötung gebildet hat, sondert das Gewebe eine durchsichtige Flüssigkeit aus, das als Exsudat bezeichnet wird. Erste Symptome zeigen sich und es können Schmerzen auftreten.
Die späte akute Pulpitis
Die Abwehr ist immer noch in vollem Gange.
Nach wie vor wird Flüssigkeit abgesondert, jetzt allerdings nicht mehr durchsichtig, sondern mit Eiter vermischt (der Körper versucht damit, die entzündungsverursachenden Bakterien aus dem Inneren zu entfernen).
Das zweite Stadium: Die chronische geschlossene Pulpitis
Dies ist die am häufigsten auftretende Form der Pulpitis. Wie der Name bereits sagt, ist das Innere des Zahnes hier wieder geschlossen.
In dieser Phase dämmt der Körper die Entzündung ein - das ist jedoch oft nicht von Dauer.
- In dieser Phase versucht der Körper die Entzündung wieder einzudämmen & das gereizte Zahnmark zu schützen.
- Dies geschieht mit einer Ansammlung von weißen Blutkörperchen und Gewebsflüssigkeit, die als eine Art Schutzschild dienen.
Der Körper veschießt das Innere (provisorisch) & es ist wieder vor Einflüssen von außen geschützt. Die Beschwerden schwächen allmählich ab & viele Betroffene spüren eine deutliche Verbesserung.
Aber: Die Entzündung kann jedereit zurück kehren. Auch Symptome wie Mundgeruch, (Eiter-)Blasen im Mund oder häufigere Zahnfleischentzündungen sind wahrscheinlich.
Der Körper tut zwar sein Bestes um den Bakterienherd einzudämmen, doch die Pulpitis besteht genau genommen weiterhin. Schon kleine Unfälle können den Schutzschild zerstören:
Die chronische offene Pulpitis
Ein harter Schlag oder eine andere Form von Trauma bricht den Schild auf und das Pulpengewebe ist erneut freigelegt.
Geschwürenbildung
Weitet sich die Entzündung unbehandelt weiter aus, bildet sich eine Wucherung auf der Oberfläche der Pulpa. Dann droht die:
Granulierende Form der Pulpitis
Ist die Blutversorgung groß genug, kommen immer mehr Abwehrkörperchen an die entzündete Stelle und beginnen, das Gewebe zu zerstören.
Bei dieser Art der Pulpitis verschlimmern sich die Symptome wieder und die Entzündung ist kaum noch einzudämmen.
Dadurch entsteht eine granulierende Struktur (Körnchenbildung).
Diese wuchert dann immer weiter und wächst schließlich aus dem Zahnmark heraus in die Mundhöhle. Oft ist der Zahn dann nicht mehr zu retten.
Was kann ich tun, um einen gereizten Nerv zu beruhigen?
Ein Besuch beim Zahnarzt ist bei einem Verdacht auf eine Zahnnerventzündung immer zu empfehlen. Oft dauert es aber einige Tage, bis Sie einen Termin bekommen.
In der Zwischenzeit können Sie versuchen, die entzündete Stelle zu beruhigen.
Gegen einen gereizten Zahnnerv gibt es allerlei bewährter Hausmittel, die Symptome & Schmerzen lindern können.
Wie immer gilt: Dieser Ratgeber im Internet ersetzt keinen Arztbesuch!
Hausmittel eignen sich für schnelle Hilfe im Notfall - die eigentlichen Ursachen einer Pulpitis bekämpfen sie allerdings nicht.
Rosmarin bei einem gereizten Zahnnerv
Die in Rosmarin enthaltenen ätherischen Stoffe helfen dabei, Schmerzen zu lindern.
- Kauen Sie einfach einige Minuten auf frischem oder getrocknetem Rosmarin und spucken Sie diesen dann anschließend aus.
- Alternativ können Sie auch einen Teeaufguss vorbereiten. Einfach den Rosmarin mit kochendem Wasser übergießen und abkühlen lassen.
Den kalten Tee mehrere Minuten lang gurgeln und danach ausspucken. Mehrmals täglich die Mundspülung verwenden.
Kälte bei einem gereizten Zahnnerv
Kälte hilft hervorragend bei Schwellungen.
Nehmen Sie einfach ein Eispad und wickeln Sie dieses in ein Geschirrtuch. Kühlen Sie damit die betroffene Wange für etwa 5 - 10 Minuten. Wiederholen Sie dies mehrmals täglich.
Doch Vorsicht: Niemals direkt auf die Haut auflegen, da sonst Gefrierbrand droht.
Apfelstücke bei einem gereizten Zahnnerv
Am Besten, Sie nehmen einen gekühlten Apfel und schneiden diesen in mundgerechte Stücke.
Apfelstücke wirken kühlend und helfen dabei, die Symptome einer Pulpitis abzuschwächen.
Vorsichtig darauf rumkauen. Der süße Geschmack lenkt vom Schmerz ab und der gekühlte Apfel lindert die Schwellung.
Hochprozentiger Alkohol bei einem gereizten Zahnnerv
Nein, Sie sollen sich jetzt nicht mit Wodka, Gin und Co betrinken. Doch hochrozentiger klarer Alkohol wirkt desinfizierend und geht den Bakterien auf den Leim.
Einfach ein Shot-Glas voll klaren Alkohol ca 1 Minute lang gurgeln und anschließend ausspucken. Mehrmals täglich wiederholen.
Auch hier ist Vorsicht geboten: Dauerhaft sorgt Alkohol für Mundtrockenheit & mehr Beschwerden. Nur im Notfall verwenden.
Kamille bei einem gereizten Zahnnerv
Kamille beruhigt und wirkt abschwellend. Einfach einen konzentrierten Kamillentee kochen.
Nehmen Sie 2 Teebeutel Kamillentee und übergießen Sie diese mit 250 ml kochendem Wasser. Abkühlen lassen und anschließend gurgeln. Mehrmals täglich wiederholen.
Tipp: Das Kräutergemisch eignet sich auch hervorragend als beruhigender Schlaftee für besseren Schlaf.
Knoblauch bei einem gereizten Zahnnerv
Knoblauch schmeckt nicht nur lecker, die kleine Wunderzehe wirkt auch noch antibakteriell und stärkt das Immunsystem.
Knoblauch riecht zwar nicht immer angenehm, bringt aber viele wertvolle Inhaltsstoffe mit.
Fügen Sie Ihrem Essen einfach einige Zehen hinzu.
Für einen besseren Effekt: Beißen Sie auf eine rohe Zehe und halten Sie diese position für einige Minuten. Die ätherischen Öle werden freigelassen und töten die Bakterien ab.
Mundwasser bei einem gereizten Zahnnerv
Mundwasser ist eine hervorragende Ergänzung für die tägliche Zahnpflege. Es erfrischt nicht nur, sondern wirkt auch antibakteriell.
Mundspülungen lindern die Symptome eines gereizten Zahnnervs.
Morgens und abends nach dem Zähneputzen 1 – 2 Minuten lang gurgeln und dann ausspucken.
Tipp: Hier finden Sie die besten Mundspülungen im Test.
Propolis bei einem gereizten Zahnnerv
Ein weiteres wertvolles Geschenk der Bienen neben dem Honig ist Propolis.
Propolis wirkt antibakteriell und wird deshalb auch gern bei Aphten verwendet.
Sie können entweder die Propolis Tinktur mithilfe eines Wattestäbchens direkt auf den betroffenen Zahn geben.
Oder 5 – 10 Tropfen in Wasser verdünnen und das Gemisch als Mundwasser benutzen.
Salz bei einem gereizten Zahnnerv
Salz ist ein allseits beliebtes Mittel, denn es wirkt entzündungshemmend. Ein weiterer Pluspunkt: Es ist in jedem Haushalt zu finden.
Einfach ein Esslöffel Salz in warmem Wasser auflösen und mehrmals täglich als Gurgelwasser benutzen.
Ölziehen bei einem gereizten Zahnnerv
Bereits im Mittelalter wurde Ölziehen sehr erfolgreich bei Zahnschmerzen angewendet.
Öle helfen dem Zahnfleisch.
Das Öl nimmt Erreger und giftige Stoffe auf und bindet diese.
- Verwenden Sie ein hochwertiges und kaltgepresstes Öl. Am Besten eignet sich entweder natives Kokosöl oder natives Olivenöl in hochwertiger Bioqualität.
- Nehmen Sie einen Esslöffel Öl in den Mund und schieben Sie dieses hin und her durch die Zähne hindurch für einige Minuten. Danach ausspucken.
Wiederholen Sie dies mehrmals täglich. Mehr Infos zum Ölziehen finden Sie im Artikel zu den positiven Effekten von Kokosöl für die Zähne.
Teebaumöl bei einem gereizten Zahnnerv
Teebaumöl wird oftmals bei Akne und kleinen Pickelchen benutzt. Es wirkt antibakteriell und hemmt die Rötung.
Nehmen Sie entweder pures Teebaumöl und tupfen Sie es mit einem Wattestäbchen auf die betroffene Stelle.
Oder verdünnen Sie einige Tropfen in Wasser und nehmen Sie es als Mundwasser.
Wasserstoffperoxid bei einem gereizten Zahnnerv
Sie können 3% Wasserstoffperoxid Lösung in der Apotheke kaufen. Dieses wirkt antibakteriell und hilft dabei, die Entzündung zu bekämpfen.
Tupfen Sie es mithilfe eines Wattestäbchens direkt auf den betroffenen Zahn.
Zimt bei einem gereizten Zahnnerv
Dies ist eher ein unbekanntes Hausmittelchen bei Zahnbeschwerden, denn es peppt nicht nur unser morgendliches Porridge auf. Zimt ist ein wahrer Alleskönner.
Einfach die betroffene Stelle mit etwas Zimt einreiben. Nehmen Sie hierfür Ihre Finger.
Schmerzmittel bei einem gereizten Zahnnerv
Wenn nichts mehr geht, helfen immer noch Schmerzmittel aus der Apotheke. Verwendung finden hier oft Ibuprofen oder Paracetamol.
Denn diese Medikamente lindern nicht nur die Schmerzen, sondern wirken auch abschwellend.
Der Gang zum Zahnarzt – eine Pulpitis behandeln
Sollten Sie auch nach einigen Tagen und all diesen Tipps keine Linderung bemerken, müssen Sie wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und Ihren Zahnarzt aufsuchen.
Das ist übrigens auch dann zu empfehlen, wenn die Symtpome sich gebessert haben - keine Angst vor dem Zahnarzt.
Um eine Pulpitis nachhaltig zu behandeln, benötigt es Experten. Nur so können Sie sicher sein, die Ursache der Beschwerden richtig zu therapieren.
- Bei der Wahl der Therapie kommt es darauf an, wie weit die Entzündung bereits fortgeschritten ist.
- Darauf aufbauend wählt Ihr Zahnarzt eine geeignete Therapieform, um die Pulpitis richtig zu bekämpfen.
Die häufigsten Varianten finden Sie hier:
Die Füllungstherapie
Am Anfang fällt Karies durch weiße Flecken auf der Zahnoberfläche auf.
- Im weiteren Verlauf frisst sich dieser weiter durch den Zahnschmelz durch und hinterlässt Löcher.
- Zu Beginn von Karies kann Ihr Zahnarzt die kleinen Löscher noch mit einer Füllung schließen, und dadurch eine Entzündung verhindern.
Bei früher Erkennung muss nichts weiter getan werden, als die Füllungstherapie - weiße Komposit-Füllungen sind nicht zu sehen und stellen eine der besten Behandlungsmöglichkeiten dar.
Die Wurzelbehandlung
Ist die Entzündung bereits tiefer fortgeschritten, müssen Sie sich einer Wurzelbehandlung unterziehen.
- In mehreren Sitzungen öffnet Ihr Zahnarzt den betroffenen Zahn und entfernt das betroffene Gewebe.
- Anschließend reinigt der Arzt die Wurzelkanäle sorgfältig, bevor der Zahn wieder verschlossen wird.
Der Zahn bleibt weiter erhalten, gilt aber als “tot”.
Mehr dazu lesen Sie hier: Alles zum Ablauf einerWurzelbehandlung.
Die Wurzelspitzenresektion
Hat sich die Pulpitis bereits zu einer Parodontitis entwickelt, müssen die Wurzelspitzen entfernt werden.
- Dabei entfernt der Arzt nicht nur die Zahnwurzelspitzen, sondern auch umliegendes Gewebe.
- Meist hat sich auch eine mit Flüssigkeit gefüllte Zyste gebildet, die ebenfalls operativ entfernt werden muss.
Auch hierbei bleibt der Zahn noch erhalten. Er ist zwar klinisch tot - doch Sie können ihn immer noch verwenden. Oft wird für zusätzlichen Schutz noch eine Zahnkrone aufgesetzt.
Hinweis: Hier lesen Sie mehr rund ums Thema Wurzelspitzenresektion.
Entfernung des Zahns
Wenn die Entzündung schon so stark fortgeschritten ist, das keine zahnerhaltenden Maßnahmen mehr helfen, muss der ganze Zahn gezogen werden.
Nur so kann der Zahnarzt gewährleisten, dass nicht auch weitere Strukturen und Zähne im weiteren Verlauf der fortschreitenden Pulpitis angegriffen werden.
Dann wird meist teurer Zahnersatz wie Implantate oder Zahnbrücken nötig.
Entzündeten Zahnnerven vorbeugen - so geht’s
Zahnbeschwerden sind mitunter die schlimmsten, da diese sich schnell ausbreiten. Sind die Zähne erst einmal weg, dann kommen sie meist nicht wieder.
Sie können vorweg einiges tun, um so lange wie möglich Freude an Ihren eigenen Zähnen zu haben.
Die richtige Zahnpflege
Die Zähne zu putzen ist das A und O.
- Denn nur durch eine gründliche Reinigung, können die Krankheitserreger erst gar keinen Schaden anrichten.
- Putzen Sie Ihre Zähne 2 – 3-mal täglich, morgens und abends nach dem Essen. Verwenden Sie am Besten eine elektrische Zahnbürste.
Denn wissenschaftlich bewiesen reinigt keine Handzahnbürste so gründlich wie eine elektrische, denn solche Modelle gleichen fehlerhafte Putztechnik zum Teil aus & sorgen dafür, dass wir die richtige Putzzeit einhalten.
Mehr Infos & empfehlenswerte Modelle gibt’s hier: Elektrische Zahnbürsten im Test.
Mundwasser
Viele Zahnärzte empfehlen, die zusätzliche Verwendung von Mundwasser.
Einfach nach dem Zähneputzen einige Minuten gurgeln und danach ausspucken. Mundwasser sorgt nicht nur für einen frischen Atem, sondern wirkt auch antibakteriell.
Zahnseide
Der bewährte Faden sorgt dafür, dass auch zwischen den Zähnen sämtliche Reste entfernt werden.
Dort nisten sich Keime nämlich am liebsten ein und selbst die beste Zahnbürste erreicht sie dort nicht.
Zahnärzte empfehlen deshalb die tägliche Verwendung von Zahnseide. Falls Sie damit nicht zurecht kommen, gibt es auch eine bequeme Alternative.
Mundduschen
Mit Hilfe von Druck spült die Munddusche den Mund mit viel Wasser aus. So werden sämtliche Essensreste und Bakterien aus dem Mund gespült.
Einfach nach der gewohnten Zahnpflege den Mund nochmals gründlich ausspülen. Die besten Modelle finden Sie hier: Mundduschen im Test.
Fluoridhaltige Zahnpasta
Verwenden Sie für das Zähneputzen fluoridhaltige Zahncreme (Fluorid stärkt den Schmelz) ohne zahnaufhellende Partike, wie sie etwas in schwarzer Zahnpasta enthalten sind.
Denn diese Partikel wirken wie ein Schmirgelpapier, welches die oberste Schicht des Zahnschmelzes abträgt. Dadurch werden die Zähne viel empfindlicher und anfälliger. Empfehlungen gibt es hier: Zahnpasta im Vergleich.
Elmex Gelee
Viele Zahnärzte empfehlen die zusätzliche Verwendung von Elmex Gelee . Dies ist ein konzentriertes Gel, welches Fluorid enthält.
Einmal wöchentlich nach dem normalen Zähneputzen damit die Zähne nochmals putzen.
Süßigkeiten vermeiden
Versuchen Sie, auf zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke weitestgehend zu verzichten.
Denn Zucker ist der perfekte Nährboden für Bakterien und Karies ist das Ergebnis.
Eine ausgewogene Ernährung
Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse. Denn nur dadurch unterstützen Sie ein gesundes Immunsystem.
Sportliche Aktivitäten
Regelmäßiger Sport hilft einem gesunden Immunsystem und beugt allerlei Erkrankungen vor.
Viel Wasser
Trinken und Gurgeln Sie viel Wasser, mindestens zwei Liter täglich. Denn ein dehydrierter Körper produziert weniger Speichel.
Speichel ist unsere körpereigene Dusche und spült Essensreste und Keime weg.
Kaugummi kauen
Das regelmäßige Kauen von zuckerfreiem Kaugummi sorgt für eine erhöhte Speichelproduktion.
Dadurch werden Essensreste und Keime einfach weggespült. Ein paar Empfehlungen gibt’s hier: Zahnpflegekaugummi im Test.
Regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt
Gehen Sie alle sechs Monate zu Ihrem Zahnarzt zur Kontrolle. Denn so können Sie Zahnbeschwerden frühzeitig erkennen und behandeln.
Auf diese Weise vermeiden Sie Komplikationen.
Die professionelle Zahnreinigung
Trotz einer guten eigenen Zahnhygiene empfiehlt es sich, einmal im Jahr seine Zähne gründlich und professionell zu reinigen.
Bei der Zahnreinigung kann Ihr Arzt auch den Zustand der Zähne selbst untersuchen.
Die professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt entfernt nicht nur Zahnstein, sondern gibt Ihnen ein einzigartiges Gefühl von Sauberkeit.
Schlusswort
Sie sehen also: es empfiehlt sich, auf eine gründliche Zahnpflege zu achten. Das kostet nur wenige Minuten Zeit und erspart Ihnen langfristig teure & unangenehme Besuche beim Zahnarzt.
Durch eine gründliche und sorgfältige Mundhygiene können Sie selbst viel gegen entzündete Zahnnerven & langwierige Behandlungen unternehmen.
Die wichtigsten Punkte nochmals im Überblick:
- Elektrische Zahnbürsten, Zahnbürsten von Oral-B, Schallzahnbürsten, Ultraschallzahnbürsten oder Zahnbürsten von Panasonic reinigen meist besser als das Putzen per Hand und können fehlerhafte Technik ausgleichen.
- Der Einsatz von Zahnseide oder Interdentalbürsten entfernt stinkende Bakterien zwischen den Zähnen. Eine noch bequemere Alternative sind Mundduschen.
- Ergänzen Sie Ihre Zahnpflege mit der richtigen Zahnpasta, antibakteriellen Mundspülungen & Hausmitteln wie Kokosöl oder Birkenzucker.
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