Lockere Zähne – Was tun, wenn es wackelt?
Hier lesen Sie die häufigsten Ursachen für lockere Zähne – und erfahren, ab wann ernsthafte Risiken für Ihre Gesundheit drohen.
Es ist kein angenehmes Gefühl, wenn man beim herzhaften Biss in das Frühstücksbrötchen plötzlich bemerkt, dass ein Zahn locker sitzt.
- Auf die Entdeckung folgt als erste Reaktion meist Panik – wenn der Zahn wackelt, wird er dann bald ausfallen?
- Es gibt viele Ursachen, warum Zähne wackeln können (und oft lassen sie sich sehr gut ohne bleibende Schäden retten).
In diesem Artikel erkläre ich Ihnen, warum Zähne zu wackeln beginnen , was für Folgeerscheinungen dabei im schlimmsten Fall auftreten und was sich gegen lockere Zähne unternehmen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Die häufigsten Ursachen für lockere Zähne
- Weitere Ursachen und Behandlungsmethoden für lockere Zähne
- Allgemeine Erkrankungen als Ursache für Wackelzähne
- Was bedeuten ausfallende Zähne im Traum?
- Wackelnden Zähnen vorbeugen: Die besten Tipps für vitale Zähne
Die häufigsten Ursachen für lockere Zähne
Um zu wissen, ob Sie sich bei einem wackelnden Zahn Sorgen machen müssen, ist es hilfreich, mehr über die Ursachen zu erfahren.
Ein lockerer Zahn kann viele Gründe haben - hier lesen Sie die 3 häufigsten.
Manche Auslöser (z.B. ein wackelnder Milchzahn oder lockerer Zahn nach einem Sturz) sind leicht zu erkennen – andere Ursachen wie gelockerte Zähne durch eine Krankheit wie Parodontose sind hingegen nicht immer auf den 1. Blick zu erkennen.
Im folgenden Abschnitt habe ich die häufigsten Gründe zusammengefasst. Den Beginn macht
Leider nur bei Kindern möglich: Ausfallende Milchzähne
Die harmloseste und schönste Ursache für Zahnwackeln kommt leider nur im Kindesalter vor:
Die Milchzähne lockern sich und fallen aus. Für Kleinkinder ist das nicht bedenklich, da ja neue Zähne nachkommen.
Wenn aber in höherem Alter die Zähne plötzlich locker sitzen, dann ist das meist ein Zeichen für ein gesundheitliches Problem, dem nachgegangen werden muss.
In ganz seltenen Fällen können Milchzähne bis ins Erwachsenenalter bleiben - und sich erst dann lockern.
Denn im Gegensatz zu Alligatoren wachsen uns die Zähne nur einmal im Leben nach – noch. Die Forschung könnte in der Zukunft interessante Lösungen hierzu finden.
Parodontitis, eine ernstzunehmende Gefahr
Die häufigste Ursache für lockere Zähne bei Erwachsenen ist eine krankhafte Veränderung des Zahns oder Zahnfleischs.
- Ganz oben auf der Hitliste der Zahnerkrankungen steht die Parodontitis – im allgemeinen Sprachgebrauch auch als Parodontose bekannt.
- Hierbei handelt es sich um eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparats, die unter anderem von anhaltendem Zahnbelag verursacht wird.
Zahnbelag (oder auch Plaque genannt) ist ein hartnäckiger Biofilm auf den Zähnen, der unter anderem aus Eiweiß, Mikroorganismen, Phosphaten und Kohlenhydraten besteht.
Wie kommt es zu einer Parodontitis?
Die häufigsten Gründe für die Zahnkrankheit sind:
- Speisereste, die sich auf den Zähnen ablagern und zusammen mit Speicheleiweiß und normalen in der Mundhöhle vorkommenden Bakterien eine schädliche Allianz bilden.
- Faktoren wie ein geschwächtes Immunsystem, genetische Veranlagung oder ein ungesunder Lebensstil können die Entstehung einer entzündlichen Veränderung begünstigen.
Falls Ihr wackelnder Zahn mit anderen Beschwerden einhergeht, dann sollten Sie ganz genau hinsehen.
Werden die Zähne nicht regelmäßig und gründlich mit einer geeigneten Zahnbürste und Paste geputzt, bildet sich im Laufe der Zeit Zahnplaque und in der Folge auch Zahnstein.
Was sind mögliche Folgen einer Parodontitis?
Im Mund bilden sich daraufhin Bakterien, die für Entzündungen des Zahnfleisches sorgen können. Unternehmen Sie dagegen nichts, können sich die Keime auch auf den Zahnhalteapparat übergreifen.
Die Folge: Das Zahnfleisch zieht sich zurück, die Zahnfleischtasche vertieft sich immer mehr - Ihre Zähne werden länger und beginnen, sich zu verschieben und zu wackeln.
Der Verlauf einer Parodontitis: Das Zahnfleisch zieht sich zurück und die Zähne werden locker.
Bevor es zu einer offensichtlichen Lockerung der Zähne kommt, treten meist andere, eindeutige Warnzeichen auf:
- Das Zahnfleisch blutet sehr schnell oder ist dauernd gereizt.
- Das Zahnfleisch verfärbt sich entweder blau-rot oder wirkt durchsichtig/glasig
- Hartnäckiger Mundgeruch tritt auf, der auch nach dem Zähneputzen bleibt.
Wenn ein lockerer Zahn in Verbindung mit einem diesen Anzeichen auftritt, dann sollten Sie ganz genau hinsehen.
Lesetipp: Mehr zu den Symptomen & Anzeichen gibt’s in diesem Artikel: Zahnfleischentzündung erkennen.
Parodontitis behandeln und vorbeugen
Wenn Sie den Verdacht hegen, bereits an Parodontitis zu leiden, sollten sie umgehend Ihren Zahnarzt aufsuchen.
- Die Zähne müssen zunächst gründlich gereinigt werden, um alle bakteriellen Ablagerungen an den Zähnen und in den Zahnfleischtaschen zu entfernen.
- Bei weit fortgeschrittener oder sehr bösartiger Parodontitis kann zudem eine Antibiotikabehandlung notwendig sein.
In diesem verlinkten Artikel erfahren Sie alle wichtigen Infomrationen zum Ablauf einer Paradontosebehandlung.
Die Keime im Zahnfleisch bekommen Sie ohne professionelle Hilfe vom Zahnarzt meist nicht mehr weg. Je früher Sie handeln, desto besser.
Bei leichten Formen der Erkrankung reicht meist eine konservative Behandlung ohne chirurgischen Eingriff aus – wenn sich der Zahnhalteapparat erholt und seine Elastizität wiedergewinnt, werden leicht lose Zähne meist von selbst wieder fest.
In besonders schwerwiegenden Fällen kann es allerdings nötig sein, die wackelnden Zähne zu ziehen und durch einen Zahnersatz zu füllen.
Zur Erinnerung: Mehr rund um das Thema lesen Sie in diesem Ratgeber zu Parodontose.
Lockere Zähne durch äußere Gewalteinwirkung
Manchmal gibt es auch eine eindeutige Ursache für wackelnde Zähne: Ein Sturz, ein Schlag oder eine andere Gewalteinwirkung von außen können dafür verantwortlich sein.
- Die auf den Kiefer wirkende Kraft hebt die Zähne regelrecht aus ihrer Verankerung aus, so dass sie im schlimmsten Fall ganz ausfallen oder abbrechen.
- Begleitet wird das meist von starken Schmerzen und einem Anschwellen des umliegenden Zahnfleischs.
Es kann aber auch passieren, dass Sie zuerst gar keine Schäden spüren und den lockeren Zahn erst lange nach dem eigentlichen Sturz spüren.
Begeben Sie sich in so einem Fall sofort zu einem Zahnarzt, um den völligen Verlust des Zahnes zu vermeiden.
Weitere Ursachen und Behandlungsmethoden für lockere Zähne
Die 3 Gründe von oben sind mit Abstand der häufigste Auslöser für Wackelzähne. Wenn Sie einen lockeren Zahn bemerken, dann denken Sie zuallererst an diese.
Es gibt allerdings auch noch eine ganze Reihe von anderen Möglichkeiten:
Schlechtsitzender Zahnersatz kann Zähne lösen
Abgesehen von Parodontitis kann zum Beispiel auch ein schlecht angepasster Zahnersatz (schuld am Wackeln der Zähne sein.
- Wenn Zahnbrücken oder Zahnkronen nicht gut sitzen, dann führt das zu einer ungleichmäßigen Belastung der Zähne.
- Auch lockere Zahnfüllungen können das Gefühl eines Wackelzahns verursachen (obwohl dieser eigentlich fest sitzt).
Wird diese Situation nicht vom Zahnarzt korrigiert, können die Zähne langfristig an Halt verlieren.
Bei den ausgereiften zahnmedizinische Verfahren heutzutage treten derartige Probleme bei der Herstellung und beim Einsetzen des Zahnersatzes allerdings nur noch äußerst selten auf.
Schwache Zahnwurzel aufgrund einer Wurzelbehandlung
Auch kieferchirurgische Eingriffe können dazu führen, dass Zähne locker werden.
Manchmal lassen sich Schäden durch den Zahnarzt nicht vermeiden. Um einen Zahn zu retten, ist z.B. manchmal eine Wurzelbehandlung nötig, die den Zahn lockern kann.
Bei der sogenannten Wurzelspitzenresektion muss die Spitze der Zahnwurzel aufgrund einer chronischen Entzündung entfernt werden.
- Dieser sehr drastische Eingriff ist oft die einzige Option, um einen entzündeten Zahnnerv (Pulpitis) zu erhalten.
- In der Folge sitzt der Zahn allerdings nicht mehr so fest im Kieferknochen und kann zu wackeln beginnen.
Die moderne Zahntechnik vermeidet diese Folgeerscheinung durch das Einsetzen eines Titanstifts, der den lockeren Zahn im Kiefer befestigt.
Zähneknirschen: Enorme Belastung für den Kiefer
Eine nächtliche Angewohnheit, die langfristig zu lockeren Zähnen führen kann, ist das Zähneknirschen.
Der regelmäßige enorme Druck auf die Zähne kann diese auf die Dauer beschädigen.
Wenn Sie unsicher sind, ob Sie vielleicht nachts mit den Zähnen knirschen, achten Sie auf die folgenden Warnzeichen:
- abgeschliffene Zähne & Kieferschmerzen
- Druckschmerzen beim Aufwachen am Morgen
Stress oder einfach nur ein schlechter Traum können zu Zähneknirschen führen. Oft spüren Betroffene nur die Symptome.
Wenn Sie den Verdacht hegen, nachts mit den Zähnen zu knirschen, sollten Sie sich eine spezielle Aufbissschienen](https://dentalwissen.com/aufbissschiene/) besorgen und diese vom Zahntechniker anpassen lassen (alternativ gibt es auch [preiswertere Varianten im Internet oder der Drogerie zu kaufen).
- Das Hilfsmittel dämpft die auf die Zähne wirkenden Kraft ab, so dass kein langfristiger Schaden mehr entstehen kann.
- Zähneknirschen lässt sich leider nicht bewusst steuern, weshalb sich die Therapie generell schwierig gestaltet.
Die gute Nachricht ist aber, dass nächtliches Zähneknirschen mit zunehmendem Alter abnimmt: So knirschen zirka 16 Prozent aller Kinder und Jugendlichen mit den Zähnen (auch Babys knirschen oft mit den Zähnen).
Die Häufigkeit sinkt im Erwachsenenalter auf rund fünf Prozent – bei den über 60jährigen sind es sogar nur noch drei Prozent, die damit zu kämpfen haben.
Allgemeine Erkrankungen als Ursache für Wackelzähne
In seltenen Fällen kann auch ein allgemein schlechter Gesundheitszustand beziehungsweise eine schwerwiegende Erkrankung hinter lockeren Zähnen stecken.
Kiefertumor führt zu Knochenzersetzung
Beispielsweise kann ein Kiefertumor den umliegenden Knochen zersetzen und so zur Lockerung der Zähne führen.
Besteht der Verdacht auf eine Knochenkrankheit, so wird Ihr Zahnarzt ein Röntgen oder eine Magnetresonanz-Tomografie anordnen. Damit lässt sich der Zustand des Kieferknochens genau beurteilen und ein Tumor als Ursache sicher ausschließen.
Kranke Zähne durch Mangelernährung
Auch Mangelernährung kommt als Ursache für wackelnde Zähne in Frage. Denn Zähne und Knochen brauchen eine ausreichende Versorgung mit bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen, um ihre Festigkeit zu wahren.
In den westlichen Ländern sind Suchterkrankungen und Essstörungen die Hauptursachen für einen Nährstoffmangel.
Die Knochen- und Zahndichte negativ beeinflussen können zum Beispiel:
- Einseitige Diäten
- Überhöhter Alkoholkonsum
- Eine streng vegane Ernährung
- Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie
Um dem Lockerwerden der Zähne vorzubeugen, ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Wenn Sie vegan leben, sollten Sie besonders auf die ausreichende Zufuhr von Vitamin D und Kalzium achten.
Was bedeuten ausfallende Zähne im Traum?
Wenn im Traum die Zähne ausfallen, dann ist das meist ein Zeichen für Verlustängste im Leben. Das Unterbewusstsein findet symbolische Bilder für Sorgen und Ängste, die uns im Alltag plagen.
- Zähne stehen in der Traumdeutung für Lebenskraft und Vitalität und deren Verlust deutet auf essenzielle Unsicherheiten hin.
- Vielleicht fühlen Sie sich in Ihrer derzeitigen Lebenssituation von gewissen Dingen überfordert oder Sie befürchten einen tatsächlichen Verlust:
Schwierigkeiten im Job oder in der Beziehung, sowie die Angst vor Kontrollverlust können sich so im Traum wiederspiegeln.
Wackelnden Zähnen vorbeugen: Die besten Tipps für vitale Zähne
Manche Ursachen wie Stürze lassen sich nicht immer verhindern – bei vielen Auslösern wie fehlender Zahnhygiene (begünstigt Zahnlöcher & Parodontitis) haben Sie es jedoch selbst in der Hand.
Mit ein paar einfachen Maßnahmen senken Sie das Risiko für lockere Zähne deutlich.
- Je besser Sie täglich vorbeugen, desto geringer ist das Risiko für lockere Zähne (und teure Besuche beim Zahnarzt).
- In diesem Kapitel habe ich deshalb die wichtigsten 2 Maßnahmen für gesunde Zähne zusammengefasst.
Die richtige Vorbeugung kostet nur ein paar Minuten Zeit und sorgt nicht nur für feste, sondern auch für strahlend weiße Beißerchen.
Gründliche Zahnpflege festigt die Zähne
Die beste Vorbeugung gegen lockere Zähne ist eine gründliche Zahnhygiene: Im Idealfall sollten Sie Ihre Zähne nach jeder Mahlzeit oder mindestens 2-3 täglich reinigen.
Beachten Sie dabei, dass nach dem Essen eine Wartezeit von dreißig Minuten nötig ist, um den Zahnschmelz nicht anzugreifen.
Achten Sie beim Putzen darauf, die Zähne von allen Seiten zu reinigen und vergessen Sie auch die Zahnzwischenräume nicht.
- Elektrische Zahnbürsten & Schallzahnbürsten erleichtern die korrekte Reinigung, auch wenn Sie die Technik nicht perfekt beherrschen.
- Die Zahnzwischenräume lassen sich am besten mit Zahnseide oder Interdentalbürsten reinigen (selbst die beste Zahnbürste erreicht diese Stellen nicht).
- Eine fluoridhaltige Zahnpasta entfernt nicht nur Essensreste, sondern versorgt Ihre Zähne mit wichtigen Mineralien & einem Schutzfilm gegen Karies.
Mit diesen 3 Punkten haben Sie alles wichtige in Sachen Mundhygiene abgedeckt. Für noch mehr Schutz gegen faule Zähne können Sie auch Ihre Putzroutine mit folgenden Geheimtipps ergänzen.
- Mundduschen sind eine tolle Alternative zu Zahnseide (falls Sie damit überhaupt nicht zurechtkommen) und eignen sich für eine schnelle Reinigung zwischendurch
- Zungenreiniger helfen dabei, unschönen Zungenbelag zu entfernen (ein häufiger Auslöser von Mundgeruch). Das sorgt für weiße Zähne und frischen Atem.
- Abgesehen von einer guten Zahnpasta gibt es auch wirksame Hausmittel zur Zahnpflege: Oliven- oder Kokosöl eignen sich als milde Mundspülung. Xylitol ist ein zahnfreundlicher Ersatz für Zucker.
Neben der täglichen Reinigung ist auch noch eine weitere Sache wichtig, um die Zähne bestmöglich zu schützen und Krankheiten so früh wie möglich zu erkennen. Sie ahnen es sicher schon:
Regelmäßige Zahnarzttermine einhalten
Zusätzlich zur Zahnpflege zuhause sind halbjährliche Zahnarzttermine zur Kontrolle und Mundhygiene ratsam.
Zugegeben: So gut gelaunt sitzt wohl keiner von uns beim Zahnarzt. Trotzdem sind regelmäßige Kontrollen wichtig.
So kann Ihr Arzt eventuell auftretende Probleme sofort erkennen und behandeln, bevor die Erkrankung weiter fortschreitet und es überhaupt zu wackelnden Zähnen kommt.
- Ebenfalls wichtig für die Prophylaxe (Vorbeugung) ist eine ausgewogene Ernährung, die dem Körper alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe zuführt.
- Starker Alkohol-, Kaffee- und Tabakkonsum schädigt die Zähne langfristig – geben Sie das Rauchen deshalb am besten auf und trinken Sie nur in Maßen.
Mit diesen Vorbeugungsmaßnahmen sollte es Ihnen leichtfallen, lockere Zähne zu vermeiden.
Falls Sie noch mehr hilfreiche Tipps und Informationen zur Erkennung und Behandlung verschiedener Beschwerden lesen wollen, dann sehen Sie sich am besten die Ratgeberübersicht zu Zahnproblemen an.
Ich hoffe, dass dieser Artikel hilfreich für Sie war. Empfehlen Sie diese Seite gerne weiter, um noch mehr Menschen helfen zu können.