Backpulver zur Zahnaufhellung: Ein gefährlicher Tipp
Im Internet finden sich zahlreiche Ratgeber, die Zähneputzen mit Backpulver für ein strahlendes Lächeln empfehlen. Das sollten Sie jedoch unbedingt vermeiden, denn dieser „Trick“ kann Ihre Zähne ernsthaft beschädigen & sogar für zusätzliche Verfärbungen sorgen.
„Backpulver ist der absolute Geheimtipp für natürliche Zahnaufhellung“.
Viele Lifestyleportale werben für das natürliche Hausmittel, welches ganz ohne Zahnarzt für weiße Zähne sorgen soll.
- Und tatsächlich zeigt sich in den Vorher-Nachher Vergleichen meist eine deutliche Aufhellung.
- Leider vergessen die meisten Artikel im Internet auf die langfristigen Folgen dieser Methode.
In diesem Ratgeber lesen Sie deshalb, wie Backpulver für weiße Zähne sorgt & warum Sie es trotzdem vermeiden sollten. Anschließend gehe ich noch auf ein paar unbedenkliche Alternativen ein.
Inhaltsverzeichnis
- Zähneputzen mit Backpulver – so funktionierts
- Darum ist das Putzen mit Backpulver schädlich
- Backpulver & Zitronensäure: noch risikoreicher
- Welche Alternativen gibt es zu Backpulver?
- Zusammenfassung: Backpulver für weiße Zähne vermeiden
Zähneputzen mit Backpulver – so funktionierts
Die empfohlene Anwendung geht ganz einfach:
- Vor dem Zähneputzen die Zahnbürste in etwas Backpulver tauchen und dann loslegen.
- Überschüssiges Backpulver nach ca. 2 Minuten Reinigungszeit ausspülen und noch kurz nachputzen.
- Um den unangenehmen Geschmack aus dem Mund zu bekommen, empfiehlt sich eine Mundspülung.
Einige Ratgeber gehen sogar noch einen Schritt weiter. Für noch bessere Ergebnisse empfehlen sie, das Natron (Backpulver) zusammen mit Zitronensäure anzuwenden.
Diese Kombination ist sogar noch schädlicher! Im folgenden Abschnitt erkläre ich den Grund dafür:
Darum ist das Putzen mit Backpulver schädlich
Zugegeben: Nach den Putzdurchgängen beobachten viele Nutzer eine deutliche Aufhellung ihrer Zahnfarbe.
Die positiven Erfahrungsberichte im Internet sind also durchaus wahr – denn Backpulver wirkt.
Die Körner des Backpulvers schleifen die Zähne ab
Grund dafür sind aber nicht irgendwelche geheimen Inhaltsstoffe, sondern schlichtweg das Pulver selbst.
- Die Körner des Backpulvers wirken nämlich wie Schleifpapier, das Verfärbungen von den Zähnen entfernt. Nach einigen Anwendungen können die Zähne dadurch tatsächlich heller werden.
- Herkömmliche Zahnpasta reinigt die Zähne auf dieselbe Weise. Neben Inhaltsstoffen wie Fluorid sorgen vor allem in der Zahncreme enthaltene kleine Putzkörperchen für ein strahlendes Lächeln.
Im Vergleich zu Zahncreme besitzt Backpulver jedoch einen deutlich erhöhten Abrieb, ist also aggressiver. Und genau deshalb sollten Sie darauf verzichten
Der hohe Abrieb schadet dem Zahnschmelz
Das Putzen mit Backpulver entfernt nämlich nicht nur unschöne Zahnverfärbungen, sondern auch die Schutzschicht Ihrer Zähne.
- Einmal abgetragen kann sich der Zahnschmelz nicht mehr auf natürliche Weise erholen und bleibt beschädigt.
- Noch schlimmer: Das Backpulver raut die Oberfläche auf und es entstehen Rillen, in denen sich Flecken & Verfärbungen festsetzen.
Auf lange Sicht kann Backpulver Ihre Zähne also sogar noch gelber & dunkler machen – nur sehen Sie das auf den Vorher-Nachher-Vergleichen im Internet nicht.
Backpulver & Zitronensäure: noch risikoreicher
Wenn Sie die „Geheimtipps“ von besonders eifrigen Bloggern befolgen und zusätzlich noch Zitronensäure beim Putzen verwenden, dann steigen die negativen Folgen noch einmal deutlich.
- Säure greift den Zahnschmelz an & weicht in auf. Das Backpulver kann somit noch mehr Schäden verursachen.
- Möglicherweise sorgt die Kombination kurzfristig tatsächlich für bessere Ergebnisse, doch die Vorteile verfliegen schnell.
Langfristig sorgt der hohe Abrieb für bleibende Schäden und kann zu schmerzempfindlichen Zähnen & hohen Zahnarztkosten führen.
Infobox: Säuren schaden Ihren Zähnen
Zahnärzte empfehlen, nach dem Verzehr von säurehaltigen Lebensmitteln (Cola, Orangensaft, gesundes Obst) mindestens 30 Minuten mit dem Putzen zu warten.
Diese Empfehlung gilt auch für das Putzen mit normaler Zahnpasta (deren Abrieb deutlich geringer als der von Natron ist). Falls Sie z.B. morgens viel Orangensaft trinken, dann kann es für die Zahngesundheit besser sein, VOR dem Frühstück die Zähne zu putzen.
Welche Alternativen gibt es zu Backpulver?
Zum Glück gibt es zahlreiche Alternativen zum Putzen mit Natron, mit denen Sie mindestens genauso gut für weiße Zähne sorgen können.
Es gibt bessere Hausmittel zur Zahnaufhellung als Backpulver.
Aber ich will ehrlich sein: ein strahlendes Hollywoodlächeln bekommen Sie mit natürlicher Zahnaufhellung nur selten hin.
- Hausmittel & Zahnpflege helfen lediglich dabei, Ihren natürlichen (genetisch festgelegten) Farbton wiederherzustellen.
- Leiden Sie unter gelben Zähnen oder dunklen Verfärbungen, dann können diese Methoden jedoch einen deutlichen Unterschied machen.
Sie sind günstig & in den meisten Fällen auch noch gesund für die Zähne – natürlich weiße Zähne sind nicht umsonst ein Zeichen von Vitalität.
Einige elektrische Zahnbürsten (wie die Philips Sonicare DiamondClean) verfügen zudem über spezielle Poliermodi, die nicht nur Zahnbelag entfernen, sondern auch für ein strahlendes Lächeln sorgen.
Zahnaufhellung über den natürlichen Farbton hinaus
Wenn Sie Ihre Zähne jedoch über den genetisch festgelegten Farbton hinaus verändern wollen, dann helfen nur teure & professionelle Maßnahmen beim Zahnarzt.
- Chemisches Bleaching bleicht Ihre Zähne & sorgt für das bekannte Hollywoodlächeln.
- Freiverkäufliche Aufhellungsprodukte wie Bleaching Strips oder Home Bleaching sind schwächer, aber billiger.
- Veneers sind Verblendungen, die nicht nur den Farbton, sondern auch die Form der Zähne korrigieren.
Mit natürlicher Aufhellung haben diese Methoden aber nichts zu tun – und manchmal gibt es auch hier gesundheitliche Risiken.
Falls Sie an einer solchen Zahnaufhellung interessiert sind, dann lesen Sie sich für mehr Informationen am besten die oben verlinkten Artikel durch.
Im weiteren Verlauf gehe ich hier noch kurz auf ein paar natürliche Zahnaufheller & Hausmittel ein:
Natürliche Alternative: Kokosöl
Der positive Nutzen von Kokosnussöl ist wissenschaftlich belegt & es weist eine antibakterielle Wirkung auf – mehr dazu lesen Sie im dazugehörigen Artikel Kokosöl für die Zähne.
- Eine Möglichkeit zur Anwendung stellt das Ölziehen dar, welches in Indien schon seit Jahrhunderten praktiziert wird.
- Dabei spülen Sie eine kleine Menge Öl im Mund hin & her – wo es für etwa 15 Minuten seine Wirkung entfalten kann.
Achten Sie darauf, möglichst unbearbeitetes, natives Kokosöl mit vielen aktiven Wirkstoffen zu kaufen.
Allerdings: Kokosöl stellt lediglich eine Ergänzung dar und ersetzt (wie so ziemlich alle Hausmittel) nicht das tägliche Zähneputzen mit Bürste & Zahnseide.
Aktivkohle für die Zähne: Ähnlich gefährlich wie Backpulver
Seit kurzem liegt auch Aktivkohle im Trend. Blogger & Hersteller von Kohleprodukten werben mit den aufhellenden Eigenschaften des Wirkstoffs.
- Im Grunde funktioniert Kohle jedoch recht ähnlich wie Backpulver – und trägt den schützenden Zahnschmelz durch den hohen Abrieb Stück für Stück ab.
- Deshalb sollten Sie Ihren Zähnen zuliebe auch auf dieses Hausmittel & Produkte wie schwarze Zahnpasta verzichten, um nicht in einigen Jahren mit einem kaputten Lächeln dazustehen.
Mehr Informationen finden Sie hier: Aktivkohle & die Zähne.
Zähneputzen ist das effektivste Mittel für natürlich schöne Zähne
Zugegeben, tägliches Zähneputzen ist weit weniger faszinierend als irgendwelche Geheimtricks aus dem Internet.
- Allerdings stellt es die beste Möglichkeit dar, um zu verhindern, dass Ihre Zähne von unschönen Flecken & dunklen Belägen befallen werden.
- Bei mangelnder Zahnpflege nützt selbst ein chemisches Bleaching nicht, denn schon nach kurzer Zeit verfärbt der Belag auch die gebleichten Zähne.
Dieses „Hausmittel“ stellt also die absolute Grundlage für weiße Zähne dar. Genug Anlass, um die wichtigsten Regeln kurz zusammenzufassen:
Verbessern Sie Ihre Zahnpflege
Sie putzen garantiert auch täglich die Zähne, doch meistens gibt es immer eine Möglichkeit, um die Zahnpflege zu verbessern:
- Greifen Sie z.B. täglich zur Zahnseide, um Bakterien aus den Zwischenräumen zu entfernen? Falls nicht, dann finden Sie im verlinkten Artikel noch weitere Alternativen wie Sticks & Mundduschen.
- Nutzen Sie eine Zahnbürste mit weichen Borsten & putzen Sie richtig? Eine Handzahnbürste reinigt gründlich – aber nur mit korrekter Technik. Denken Sie über die Anschaffung einer elektrischen Zahnbürste (z.B. von Braun Oral-B oder Philips Sonicare).
- Setzen Sie auf ergänzende Maßnahmen wie Mundspülungen oder die passende Zahnpasta? Wenn nicht, dann beginnen Sie am besten noch heute damit.
Nicht zuletzt können Sie weiter auf dieser Seite stöbern, um mehr über die richtige Zahnpflege & gesunde Zähne zu erfahren.
Die Ratgeber auf dieser Seite enthalten viele nützliche Tipps, die Sie in Ihren Alltag einbauen können.
Ein gesunder Lebensstil sorgt für gesunde Zähne
Auch dieser Punkt ist nicht so leicht zu schlucken wie eine Wunderpille und benötigt etwas Zeit.
Doch ein gesunder Lebensstil stellt eines der besten Mittel dar, um Vitalität auszustrahlen - das gilt auch für die Zähne.
Achten Sie beispielsweise auf eine zahnfreundliche Ernährung (Leseempfehlung: Superfood für die Zähne) oder hören Sie mit dem Rauchen auf.
Aber auch hier gilt: Diese Maßnahmen sorgen nur dafür, den natürlich festgelegten Farbton Ihrer Zähne zu erhalten – alles darüber hinaus verlangt nach einem chemischen Bleaching.
Zusammenfassung: Backpulver für weiße Zähne vermeiden
Sie wissen nun, wie Backpulver wirkt und warum es den Zähnen auf lange Sicht schadet.
Leider ist diese Kenntnis noch nicht zu allen Leuten durchgedrungen – und viele Menschen zerstören Ihre gesunden Zähne mit solchen „Geheimtricks“.
Wenn Sie in Zukunft also auf derartige Tipps im Internet stoßen, dann verweisen Sie bitte auf diesen Artikel, um auch anderen Menschen mit diesem Wissen zu helfen.