7 Tipps für eine nachhaltige Zahnpflege
Senken Sie Ihren ökologischen Fußabdruck, indem Sie Ihre Zahnpflege nachhaltiger gestalten. Diese 7 Tipps helfen Ihnen bei der Umsetzung.
Eine nachhaltige Lebensweise ist für immer mehr Menschen immer wichtiger. Welche Tipps gibt es, um die Zahnpflege nachhaltiger zu gestalten?
In diesem Beitrag habe ich die 7 besten Tipps für eine nachhaltige Zahnpflege für Sie zusammengestellt.
Oft tun Sie schon mit kleinen Änderungen in Ihrer Routine langfristig Gutes – für die Umwelt und für Ihren Körper.
Über dieses Inhaltsverzeichnis steuern Sie jeden Tipp direkt an und lesen schnell die Themen, die Sie besonders interessieren.
Inhaltsverzeichnis
- Tipp 1: Wasserverbrauch
- Tipp 2: Zahnbürsten aus Bambus
- Tipp 3: Mikroplastik vermeiden
- Tipp 4: Elektrische Zahnbürsten und ihre Akkus
- Tipp 5: Zahncreme – von Tuben und Schadstoffen
- Tipp 6: Natürliche Mundspülungen und Kräuter
- Tipp 7: Quecksilber in Amalgamfüllungen
- Das Gegenteil von gut ist gut gemeint
- Fazit: Eine nachhaltige Zahnpflege ist möglich
Tipp 1: Wasserverbrauch
Dieser Tipp zum Umweltschutz ist mit Sicherheit der bekannteste, älteste und trotzdem am häufigsten ignorierte Tipp.
Hand aufs Herz: Drehen Sie das Wasser ab, während Sie sich die Zähne putzen, oder lassen Sie es durchlaufen?
In den kommenden Jahren und Jahrzehnten wird Trinkwasser als Rohstoff immer wertvoller. Umso wichtiger ist es, dieses nicht ungenutzt zu verschwenden.
Sobald die Zahnbürste angefeuchtet und die Zahncreme aufgetragen ist, drehen Sie den Wasserhahn direkt zu. In den nächsten 2 Minuten benötigen Sie kein zusätzliches Wasser. Zum Ausspülen des Mundes drehen Sie dann das Wasser wieder auf.
Die Ersparnis: Zwei Minuten Leitungswasser, was je nach Armatur zwischen 30 und 40 Liter Trinkwasser bedeutet.
Fakt: Bei einem vier Personen Haushalt und zweimal Zähneputzen am Tag sparen Sie 240 Liter Wasser an nur einem Tag, und unglaubliche 87.600 Liter in einem Jahr.
Beginnen Sie Ihre nachhaltige Zahnpflege deshalb mit einer bewussten Wassernutzung.
Tipp 2: Zahnbürsten aus Bambus
99% aller Handzahnbürsten sind aus Plastik. Dabei gibt es längst wesentlich nachhaltigere Alternativen.
Mit der Wahl einer Zahnbürste aus nachwachsenden Materialien, wie Bambus oder Holz, tun Sie viel für die Umwelt. Bambus wächst vergleichsweise schnell und ist nach der Nutzung kompostierbar.
Je mehr Kunden nach nachhaltigen Zahnbürsten greifen, umso eher reagieren die Hersteller und stellen ihre Produktion entsprechend um.
Neben dem eigentlichen Körper der Zahnbürste sollten Sie zusätzlich auf Zahnbürsten mit Naturborsten achten. Das spart noch mehr Plastik.
Je weniger Plastik bei der Herstellung von Zahnbürsten zum Einsatz kommt, umso einfacher ist das Recycling.
Es gibt schon erste nachhaltige Zahnbürsten aus Naturmaterialien, bei denen die Bürstenköpfe austauschbar sind. Ein Beispiel ist die TIO Zahnbürste aus Biokunststoff.
Im Beitrag Bambus Zahnbürsten – Test & Vergleich finden Sie viele weitere Informationen und einige besonders empfehlenswerte Modelle.
Fakt: Wenn jeder Deutsche nur zweimal im Jahr die Zahnbürste wechselt, ergibt dies in einem Jahr 166 Millionen Zahnbürsten.
Tipp 3: Mikroplastik vermeiden
Aktuell gibt es so gut wie keine Zahnbürste – weder manuell noch elektrisch –deren Bürstenkopf nicht über Nylonbürsten verfügt.
Während des Zähneputzens lösen sich mikroskopisch kleine Kunststoffpartikel und landen in unserem Körper und in der Umwelt. Die Verschmutzung der Weltmeere durch Mikroplastik schreitet besorgniserregend voran.
- Ebenso gibt es Zahncremes, in denen Mikroplastik sowie kritische chemische Inhaltsstoffe enthalten sind.
- Ein Beispiel sind polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, die als krebserregend eingestuft sind.
Wenn Sie gründlich Ihre Zähne pflegen, benutzen Sie Zahnbürste und Zahncreme mindestens zweimal täglich. Schädliches Mikroplastik und Chemikalien gelangen dabei in den Körper und in die Umwelt.
Eine Zahnbürste aus natürlichen Materialien und eine gesunde Zahncreme mindern die Schadstoffe.
Tipp: Im Beitrag Nachhaltige Zahnpasta – Ratgeber & Empfehlungen finden Sie viele weiterführende Informationen zu nachhaltiger Zahncreme.
Tipp 4: Elektrische Zahnbürsten und ihre Akkus
Elektrische Zahnbürsten sind sehr effizient, um die tägliche Zahnpflege zu verbessern. Sehr ressourcenschondend sind diese jedoch nicht, was auch wissenschaftliche Studien zur Nachhaltigkeit solcher Geräte bestätigen.
Neben den verwendeten Materialien sind es insbesondere die Akkus, die immer wieder in der Kritik stehen. Jedes Zahnbürsten-Modell verwendet unterschiedliche Akkus, die weder ausbaubar noch austauschbar sind.
Sobald der Akku einer elektrischen Zahnbürste aufhört zu funktionieren, müssen Sie sich direkt eine komplett neue Zahnbürste kaufen. Dabei wäre ein Akku-Wechsel eine so viel einfachere und umweltfreundlichere Option.
Dasselbe Problem gilt leider für viele moderne Elektrogeräte.
Fakt: Elektrische Zahnbürsten produzieren in ihrem Nutzungszyklus elfmal so viel CO2 wie manuelle Zahnbürsten.
Bei einem Test des Magazins Öko-Test wurden drei von insgesamt 15 getesteten Zahnbürsten-Modellen mit der Note „sehr gut“ bewertet.
Eine britische Studie aus dem Jahr 2020 über die Ökobilanz von Zahnbürsten verbannte die elektrischen Modelle jedoch ans Ende der Empfehlungen.
Tipp 5: Zahncreme – von Tuben und Schadstoffen
Zahncremetuben sind umwelttechnisch gesprochen eine Katastrophe.
Die gesamte Tube, in der sich oft nur 100ml Zahnpasta befinden, ist komplett aus Kunststoff- und Aluminium-Schichten gefertigt.
Fakt: Es gibt sogenannte ABL Zahnpasta-Tuben, bei denen neben Kunststoffen auch Aluminium verarbeitet ist, und PBL Tuben, die rein aus Kunststoff bestehen.
Die verschiedenen Laminat-Schichten der ABL-Tube erschweren das Recycling zusätzlich.
Moderne Alternativen sind zum Beispiel Zahnputztabletten. Diese kaufen Sie lose oder in Papiertüten und kauen sie vor dem Zähneputzen.
Manche Hersteller bieten Zahncreme in Pulverform an. Zusammen mit Wasser bildet sich bei beiden Alternativen ein ähnlicher Schaum, wie Sie ihn von herkömmlicher Zahnpasta kennen.
Klassische Zahnpasta in Tuben ist dagegen oft noch mit einer zusätzlichen Verpackung versehen. Auch wenn diese in der Regel aus Pappe ist, ist sie funktionell absolut unnötig.
Tipp: Haben Sie gewusst, dass es Rezepte gibt, um Zahnpasta selber herzustellen?
Ein Rezept nutzt zum Beispiel 1 EL Natron, 1 TL Xylitol, 1 EL Kokosöl und 5 Tropfen Pfefferminzöl. Damit stellen Sie eine nachhaltige und schonende Zahnpasta zuhause her.
Schadstoffe in Zahnpasta
Bei einer Untersuchung unterschiedlicher Zahncremes im Jahr 2018 durch Öko-Test wurden verschiedene gesundheitsgefährdende Stoffe in Zahnpasta nachgewiesen.
Neben Natriumlaurylsulfat und Polyethylenglykol wurden insbesondere auch die verwendeten Konservierungsstoffe kritisiert.
Spezielle Bleichmittel und aggressive Schmirgel-Partikel beschädigen außerdem den Zahnschmelz.
Tipp 6: Natürliche Mundspülungen und Kräuter
Eine gute Ergänzung zur Zahnhygiene sind Mundspülungen. Diese müssen Sie nicht unbedingt in Plastikflaschen im Supermarkt oder in der Drogerie kaufen.
Frische Kräuter sorgen für einen frischen Atem. Zudem profitieren Sie von den antibakteriellen Eigenschaften.
Mit ganz einfachen Inhaltsstoffen können Sie sich Mundspülungen selber zusammenstellen, mit natürlichen Inhaltsstoffen und ganz ohne Chemie. Das ist gesund für Sie und schont die Umwelt.
- Natürliche Kräuter wie Minze, Salbei, Kamille oder Fenchel sind beliebte Inhaltsstoffe für Mundspülungen.
- Mischen Sie diese oder entsprechende Öle mit abgekochtem Wasser, um eine natürliche Mundspülung zu erhalten.
Viele Kräuter wie Salbei oder Minze können Sie auch unverarbeitet kauen, um einen frischen Atem zu bekommen.
Baumzweige kauen
Populär für eine natürliche Zahnpflege ist außerdem das Kauen von Miswak-Zweigen. Der Baum ist in Afrika, Vorderasien und dem Nahen Osten zu finden.
Mit Miswak pflegen Sie Ihre Zähne natürlich.
Miswak wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und krampflösend. Zusätzlich soll er den Zahnschmelz mineralisieren.
Tipp 7: Quecksilber in Amalgamfüllungen
Über Jahrzehnte war Amalgam das Allzweckmittel, um Zahnlöcher zu verschließen. Heute ist bekannt, dass die Mischung aus Quecksilber und Metall sowohl für Menschen als auch für die Umwelt giftig ist.
Viele ältere Menschen haben nach wie vor Amalgam Füllungen in Ihrem Mund. Über einen Austausch mit modernen, schadstofffreien Füllern wird nach wie vor diskutiert.
- Einmal im Zahn eingefügt, tritt nicht viel Quecksilber aus der Zahnfüllung aus.
- Wenn ein Zahnarzt diese jedoch beschädigt und entfernt, sieht es anders aus.
Oft ist es deshalb empfehlenswert, bereits vorhandene Zahnfüllungen im Mund zu belassen.
Eine kontinuierliche Quecksilber Belastung kann sich in Müdigkeit, Schwindel, Schlaflosigkeit, Gedächtnisschwund, Abfall der Konzentrationsfähigkeit, Übererregbarkeit, Kopfschmerzen, Nervenschmerzen, Zittern, Haarausfall, Depressionen und vielen weiteren Symptomen äußern.
Heutzutage kommt Amalgam so gut wie nicht mehr zum Einsatz. Sollten Sie über Amalgam-Füllungen verfügen, sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt über Vor- und Nachteile von alternativen Füllungen.
Das Gegenteil von gut ist gut gemeint
Manchmal führt der Wunsch zu einem nachhaltigeren Leben auch zu Extremen, die dem eigentlichen Zweck einer Aktion gegenüberstehen. Bei der nachhaltigen Zahnpflege gibt es einige Bespiele dafür.
Zahnbürsten und Bürstenköpfe wechseln
Zahnbürsten und Bürstenköpfe von elektrischen Zahnbürsten sollten Sie alle drei Monate wechseln. Dies ist einer der Gründe, warum die Zahnpflege viel Plastikmüll verursacht.
Einige Personen verschieben das Wechseln Ihrer Zahnbürste oder des Bürstenkopfes in der Hoffnung, damit etwas für die Umwelt zu tun. Dies ist sicher auch der Fall, gleichzeitig verhindern Sie jedoch eine effektive Reinigung Ihrer Zähne.
Der Bürstenkopf einer jeden Zahnbürste hat ein Verfallsdatum. Wenn Sie dieses vorsätzlich in die Länge ziehen, tun Sie sich keinen Gefallen.
Je länger eine Zahnbürste in Verwendung ist, umso mehr Keime lagern sich in den Borsten ab.
Neben der abnehmenden Reinigungsleistung und der allgemeinen Hygiene wächst zusätzlich die Gefahr, dass sich zunehmend mehr Mikroplastik-Partikel von den Borsten lösen.
Handzahnbürste statt elektrischer Zahnbürste
Im Text konnten Sie lesen, dass elektrische Zahnbürsten eine deutlich schlechtere Ökobilanz haben als manuelle Handzahnbürsten. Dies sollte jedoch kein Entscheidungsgrund sein, grundsätzlich auf elektrische Zahnbürsten zu verzichten.
Die Vorzüge und die Reinigungsleistung moderner elektrischer Zahnbürsten sind so groß, dass hier ein Kompromiss wenig Sinn ergibt.
So notwendig nachhaltigere Lebensabläufe auch sind, Ihre Mundhygiene sollte Ihnen wichtiger sein. Im Text finden Sie andere Methoden, um eine nachhaltigere Zahnpflege zu erreichen.
Tipp: Einen Überblick über effiziente elektrische Zahnbürsten finden Sie im Beitrag 74 elektrische Zahnbürsten im Test.
Marketingversprechen
Mit jedem neuen Zahnbürstenmodell, welches die Hersteller in den Medien bewerben, sollen Sie dazu animiert werden, Ihre alte Zahnbürste gegen eine neue einzutauschen.
In den meisten Fällen ist dies jedoch absolut nicht notwendig.
Wenn Sie eine Zahnbürste besitzen, mit der Sie zufrieden sind und die ein gutes Putzergebnis liefert, verbessert ein neues Modell diese Zufriedenheit nicht wesentlich.
Echte Quantensprünge in der Technik von elektrischen Zahnbürsten sind eher selten.
Oft sind es die Marketingversprechen der großen Hersteller, die den Wunsch nach einer neuen Zahnbürste nähren.
Je länger Sie jedoch Ihre bisherige Zahnbürste nutzen, umso weniger Müll fällt an.
Fazit: Eine nachhaltige Zahnpflege ist möglich
Schon mit einigen wenigen Schritten erreichen Sie eine nachhaltige Zahnpflege. Der erste Schritt besteht darin, bewusster zu leben.
Das Wasser beim Zähneputzen nicht abzustellen ist eine absolute Verschwendung von Ressourcen. Es ist ganz einfach darauf zu achten, das Wasser abzustellen.
Beim Kauf von Produkten zur Zahnpflege achten Sie auf Schadstoffe, Plastik und die Verpackung.
Je bewusster Sie einkaufen oder gezielt nach umweltfreundlicheren Produkten fragen, umso eher ändern die Hersteller ihre Angebote.
- Achten Sie auch bei einer nachhaltigen Zahnpflege darauf, dass stets die gründliche Zahnpflege im Vordergrund steht.
- Meiner Meinung nach ist eine elektrische Zahnbürste heutzutage manuellen Zahnbürsten vorzuziehen.
In den nächsten Jahren müssen Sie und ich uns mit Sicherheit daran gewöhnen, anders zu leben und unsere Umwelt mehr zu schützen.
Wenn Sie schon jetzt beginnen, ihre Zahnpflege und andere tägliche Routinen zu verändern, fällt es Ihnen zukünftig immer leichter, auch andere Bereiche Ihres Lebens nachhaltiger zu gestalten.
Weitere Lese-Tipps
Hier habe ich weitere Empfehlungen zum Thema nachhaltige Zahnpflege für Sie:
- Nachhaltige Zahnpasta – Ratgeber & Empfehlungen
- Vegane Zahnbürsten – Die besten Empfehlungen
- Kokosöl Zahnpasta selber machen - Rezept & Empfehlungen
- Hydrophil – Zahnbürste aus Bambus im Test
- Die besten Hausmittel bei Mundgeruch
Ich hoffe die Informationen helfen dabei, Ihren Alltag nachhaltiger zu gestalten.
Häufige Fragen
Welche Alternativen gibt es zur herkömmlichen Zahnpasta in Plastiktuben?
Zahnputztabletten und Zahnpulver sind umweltfreundlichere Alternativen, da sie weniger Verpackungsmüll verursachen und oft in umweltfreundlichen Verpackungen wie Papiertüten oder Glasbehältern angeboten werden.
Wie kann ich den Wasserverbrauch beim Zähneputzen reduzieren?
Eine einfache Methode, um Wasser zu sparen, besteht darin, den Wasserhahn abzudrehen, während Sie Ihre Zähne putzen, und ihn nur zum Anfeuchten der Zahnbürste und zum Ausspülen des Mundes wieder aufzudrehen.
Welche Vorteile bieten natürliche Mundspülungen und Kräuter für die Zahnpflege?
Natürliche Mundspülungen und Kräuter, wie Minze, Salbei und Kamille, haben antibakterielle Eigenschaften und können frischen Atem fördern, ohne auf chemische Inhaltsstoffe angewiesen zu sein, die in kommerziellen Mundspülungen enthalten sein können.
Warum sind Bambuszahnbürsten besser für die Umwelt als herkömmliche Plastikzahnbürsten?
Bambuszahnbürsten sind aus nachwachsenden Materialien gefertigt und kompostierbar, wodurch sie weniger Umweltbelastung verursachen als Plastikzahnbürsten, die für Hunderte von Jahren in der Umwelt verbleiben können. Achten Sie jedoch darauf, dass der Bambus nachhaltig gewonnen wird.