Zahngold: So holen Sie das meiste aus alten Füllungen heraus
Lesen Sie in diesem Ratgeber, wie viel Geld Sie pro Zahnfüllung bekommen & wie Sie Fehler beim Zahngold-Verkauf bestmöglich vermeiden.
Zahngold zu verkaufen, kann sich lohnen - vor allem, wenn Sie über mehrere Füllungen mit dem Edelmetall verfügen.
- Die Preise schwanken jedoch stark und es gibt auch viele unseriöse Käufer auf dem Markt.
- Aus diesem Grund ist es hilfreich zu wissen, wie sich der Wert des Zahngolds bestimmen lässt.
In diesem Ratgeber erfahren Sie nicht nur, welche Bestandteile des Zahngolds am wertvollsten sind, sondern ich gebe auch nützliche Tipps, um beim Verkauf einen möglichst hohen Preis zu erzielen.
Inhaltsverzeichnis
- Gold als Material für Zahnfüllungen
- Der Wert von Zahngold
- Zahngold verkaufen
- Worauf Sie beim Zahngold-Verkauf aufpassen sollten
- Sollte ich meine Füllungen austauschen lassen, um die alten zu verkaufen?
- Kosten und Mühen sparen: Vorbeugung zahlt sich aus
Gold als Material für Zahnfüllungen
Bevor es zu konkreten Verkaufsstrategien geht, möchte ich zuvor noch ein paar Worte zum Zahngold & seiner Verwendung verlieren. Es lohnt sich, ein paar grundlegende Dinge zu wissen, weil diese den Wert Ihrer Füllung entscheidend beeinflussen.
In der Zahnmedizin war Gold lange Zeit ein beliebter Werkstoff für Füllungen, Inlays, Zahnkronen oder Zahnbrücken. Denn das Edelmetall verfügt über einige sehr positive Eigenschaften:
Gold kommt vor allem zum Überkonen von kaputten Zähnen zum Einsatz.
Die Vorteile von Zahngold
- Es ist einerseits korrosionsbeständig (was bedeutet, dass es bei Kontakt mit Sauerstoff nicht zu rosten beginnt).
- Zweitens handelt es sich bei Gold um ein vergleichsweise weiches Metall, welches gut zu verarbeiten ist.
- Drittens ist es sehr gut für den Körper verträglich und somit auch für Allergiker geeignet - Nebenwirkungen sind selten.
- Letztlich spricht auch seine lange Haltbarkeit und Beständigkeit für Gold - nur wenige andere Materialien sind.
Allerdings haben Goldlegierungen auch einige gravierende Nachteile, wegen derer es heute in der Zahntechnik nicht mehr allzu oft eingesetzt wird:
Die Nachteile von Zahngold
- Die Goldpreise sind seit Jahren im Steigen begriffen, weshalb neue Goldfüllungen sehr teuer sind.
- Bei den sichtbaren Front- und Eckzähnen fällt Gold stark auf und muss deshalb aufwendig verblendet werden, um optisch wie ein echter Zahn zu wirken.
Wenn Sie deshalb heute eine Zahnfüllung eingesetzt bekommen, besteht diese wahrscheinlich aus einem anderen Werkstoff (wie z.B. weißen Kompositfüllungen).
Weiße Kompositfüllungen sind kaum zu sehen und werden deshalb heutzutage bevorzugt.
Was aber tun mit den alten Goldfüllungen? Goldlegierungen halten in der Regel zwar sehr lange, aber nach einigen Jahrzehnten müssen auch sie erneuert werden.
Gut zu wissen: Als Patient können Sie frei über Ihre alte Goldfüllung verfügen.
Denn diese hat einen Wert – im Folgenden erkläre ich Ihnen, wie Sie den genauen Wert am besten ermitteln und so das meiste aus Ihren alten Füllungen herausholen.
Der Wert von Zahngold
Da Gold in Reinform so weich wie Butter ist, wird es in der Zahnmedizin nur als Mischung verwendet. Bei Ihren alten Füllungen handelt es um eine Goldlegierung, das heißt: ein Mix aus Gold und anderen Metallen.
Reines Gold wäre für den Einsatz als Füllung zu weich - deshalb handelt es sich beim Zahngold um eine Goldlegierung.
Der Wert einer Legierung setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Aber zuerst die wichtigste Frage:
Warum bezahlen manche Anbieter viel Geld für alte Füllungen?
Wenn Sie sich die langfristige Entwicklung des Goldkurses ansehen, werden Sie bemerken, dass der Preis für Gold in den letzten 40 Jahren um mehr als das Doppelte gestiegen ist.
War eine Unze Gold um 1980 noch 600 US-Dollar wert, sind es heute bereits mehr als 1.200 US-Dollar!
Da der Goldkurs an den Weltmarkt gekoppelt ist und stark von Angebot und Nachfrage abhängt, sind stündliche und sogar minütliche Kursschwankungen keine Seltenheit.
Trotzdem zeigt die Wertentwicklung tendenziell stark nach oben und das aus gutem Grund: Denn Gold ist im Gegensatz zu Geld ein begrenzter Rohstoff.
Sollten einmal alle Goldvorkommen auf der Erde verbraucht sein, kommt kein neues nach. Aus diesem Grund sind viele Anbieter bereit, gutes Geld für Goldfüllungen zu zahlen.
Wie setzt sich der Preis für Goldfüllungen zusammen?
Es gibt einige Faktoren, die den genauen Wert von Zahngold bestimmen:
- Der Anteil an Feingold (also die Karatzahl oder das Gewicht des reinen Goldes)
- Der Anteil anderer Edelmetalle wie Silber, Platin oder Kupfer
- Der Anteil sonstiger Füllstoffe wie Zement oder Keramik
- Das Gesamtgewicht der Zahnfüllung
Um den Preis zu ermitteln, wird der Händler also zunächst die Legierung als Ganzes abwiegen. Steht das Gesamtgewicht fest, muss der Anteil und das Gewicht der verschiedenen Werkstoffe bestimmt werden.
Nach der genauen Zusammensetzung richtet sich dann der finale Preis.
Wieviel Geld ist pro Füllung drinnen?
Da der genaue Wert von Dentalgold stark von Zusammensetzung und Gewicht der Füllung abhängt, sind Pauschalangaben seriös nicht möglich.
Wenn Sie die Legierung Ihrer Goldfüllung kennen, können Sie aber einen Zahngoldrechner verwenden, um eine grobe (aber oft nicht sehr genaue) Schätzung des aktuellen Preises zu ermitteln.
Dieser hängt von der genauen Zusammensetzung der Füllung ab – generell wird unterschieden zwischen:
- Hochgoldhaltigen Legierungen mit einem Goldanteil von mindestens 70 Prozent
- Goldreduzierten Legierungen mit einem Goldanteil ab 50 Prozent
- Palladium- und Silberlegierungen mit einem sehr niedrigen Goldanteil von unter 10 Prozent.
Die genauen Preise schwanken von Tag zu Tag, aber als Faustregel:
Rechnen Sie bei einer hochgoldhaltigen Legierung derzeit mit einem Preis von zirka 30 Euro pro Gramm, bei goldreduzierten Legierungen liegt der aktuelle Preis zwischen 20 & 25 Euro pro Gramm.
Alternativ können Sie Ihr Zahngold auch zu einem Goldhändler bringen und dort einen Schätzwert bestimmen lassen. Aber aufgepasst - um nicht über den Tisch gezogen zu werden, sollten Sie einige Dinge beachten:
Zahngold verkaufen
Wenn Sie Ihr Zahngold zu Geld machen wollen, zahlt sich eine gründliche Recherche im Vorhinein auf jeden Fall aus. Denn je mehr Wissen Sie haben, desto besser können Sie Ihre alten Füllungen verkaufen.
Was ist beim Verkauf von Zahngold zu beachten?
Da Zahngold sich nur schwer vom Zahn trennen lässt, nehmen Sie es am besten so mit, wie Sie es von Ihrem Zahnarzt erhalten haben.
Das Zahngold beim Zahnarzt zu verkaufen ist bequem, aber meist nicht die rentabelste Methode.
Ein seriöser Anbieter wird die Legierung dann für Sie wiegen, die Bestandteile bestimmen und Ihnen am Ende ein Angebot machen.
Wer kauft Gold?
Grundsätzlich gibt es drei Sorten von Anbietern, die Gold kaufen:
- Goldhändler
- Juweliere, die Schmuck daraus fertigen
- Scheideanstalten, also Recycling-Betriebe für Edelmetalle
Zudem haben Sie die Wahl, entweder zu einem lokalen Anbieter zu gehen und sich vor Ort direkt ein Angebot machen zu lassen.
Oder Sie nehmen eines der zahlreichen Angebote aus dem Internet wahr. Der Internethandel läuft meist so ab, dass Sie Ihre alten Gold-Inlays versandfrei an den Händler schicken können. Dieser ermittelt dann den Preis und macht Ihnen ein Angebot.
Möchten Sie dieses nicht annehmen, erhalten Sie Ihre Goldfüllung vom Händler zurück – allerdings tragen die Versandkosten für die Rücksendung diesmal Sie.
Aus diesem Grund zahlt es sich aus, die möglichen Preise im Vorfeld genau zu ermitteln und verschiedene Anbieter zu vergleichen.
Wo lässt sich Zahngold am besten verkaufen?
Leider gibt es keine Pauschalregel, die besagt, dass ein Ankäufer besser ist als der nächste.
Beim Verkauf von Zahngold lohnt sein ein Vergleich - die Preise (und versteckten Gebühren) unterscheiden sich zum Teil stark.
In jeder Sparte finden sich seriöse und unseriöse Händler – den Unterschied zu erkennen, ist für einen Laien nicht immer leicht.
- Die beste Strategie ist noch immer, den Wert Ihres Zahngoldes vorab so genau wie möglich selbst zu schätzen.
- Das bedeutet konkret, dass Sie sowohl die Art Ihrer Goldlegierung, als auch den aktuellen Goldpreis kennen sollten.
Selbst wenn Sie nicht in der Lage sind, das Gewicht des Zahngoldes selbst zu bestimmen, haben Sie so doch eine recht konkrete Vorstellung vom korrekten Preis pro Gramm.
Weichen Sie dann von Ihrer Preisvorstellung so wenig wie möglich ab. Bei der Wahl des Händlers empfiehlt es sich, auf das eigene Bauchgefühl zu hören:
- Wirkt ein Geschäft schon beim ersten Eindruck schmuddelig und düster, so handelt es sich wahrscheinlich um keinen seriösen Laden.
- Macht ein Internet-Anbieter hochtrabende Versprechungen, liefert aber wenig Informationen zu seiner Vorgehensweise, so ist ebenfalls Vorsicht angesagt.
Worauf Sie beim Zahngold-Verkauf aufpassen sollten
Zusätzlich gibt es noch ein paar andere Dinge, auf die Sie besonders achten sollten, wenn Sie Ihr Zahngold verkaufen möchten.
Zahngold nicht dem Zahnarzt überlassen
Da Goldfüllungen Ihr Eigentum sind, ist Ihr Zahnarzt verpflichtet, Ihnen das Zahngold auszuhändigen, wenn es durch einen anderen Werkstoff ersetzt wird.
Viele Zahnärzte spenden die Gewinne aus dem Verkauf für gute Zwecke.
Manche Zahnärzte bieten allerdings an, das Zahngold stattdessen selbst zurückzukaufen. Diese Lösung mag die bequemste und einfachste sein, ist aber in finanzieller Hinsicht nicht zu empfehlen:
Denn da der Zahnarzt selbst nur als Zwischenhändler fungiert und ihr Gold ebenfalls weiterverkaufen wird, bekommen Sie garantiert einen schlechteren Preis als anderswo.
Wenn Ihnen der finanzielle Gewinn weniger wichtig ist als eine möglichst unkomplizierte Abwicklung, könnten Sie stattdessen überlegen, Ihr Zahngold für einen guten Zweck zu spenden:
So arbeiten manche Zahnarztpraxen bereits mit gemeinnützigen Vereinen zusammen und haben Sammeldosen bereitgestellt.
Scheuen Sie sich nicht, sich im Detail zu erkundigen, was mit Ihrer Spende geschieht – eine seriöse karitative Sammelaktion sollte nicht mit Informationen sparen.
Versteckte Zusatzgebühren beim Zahngold-Verkauf
Leider befinden sich unter den Ankauf-Anbietern auch zahlreiche unseriöse Händler, die versuchen, den Preis durch teils recht kreative, aber frei erfundene Gebühren zu drücken.
Intransparente Gebühren sollten Sie niemals akzeptieren - denn vielleicht trickst der Anbieter auch noch bei anderen Dingen wie dem Wiegen.
Oft wird dem Kunden anfangs ein hoher Ankaufspreis versprochen, von dem bei Verkaufsabschluss dann plötzlich einiges abgezogen werden muss:
Manche Ankäufer sprechen dabei von „Schmelzkosten“, „Scheidekosten“, „Verarbeitungsverlust“, „Analysekosten“, „Mindermengenzuschlag“ oder dergleichen.
- Tatsache ist aber, dass ein transparent arbeitendes Unternehmen Ihnen immer den Endpreis ohne Abzüge nennen sollte.
- Insofern Gebühren anfallen, sollten diese von Anfang klar angegeben und im Auszahlungskurs berücksichtigt werden.
Zusammengefasst: Wird ein versprochener Betrag kurz vor Handelsabschluss plötzlich durch dubiose Kosten gemindert, sollten immer die Alarmglocken schrillen.
Welche Steuern können beim Verkauf von Altgold anfallen?
Der Verkauf von Edelmetallen – inklusive Dentalgold – gilt als privates Veräußerungsgeschäft.
- Das bedeutet, dass der Gewinn steuerfrei ist, insofern Sie das Gold länger als ein Jahr besessen haben – was bei Zahnfüllungen der Fall sein dürfte.
- Sollte Ihr Inlay aber dennoch jünger als ein Jahr sein, ist es auch kein Grund zur Beunruhigung – es gilt bei Privatverkäufen eine Freigrenze von 600 Euro.
Wenn Sie nur Ihr eigenes Zahngold verkaufen wollen, werden Sie diese Grenze sicher nicht überschreiten.
Sollte ich meine Füllungen austauschen lassen, um die alten zu verkaufen?
Bei den derzeitig hohen Goldpreisen fragen Sie sich vielleicht, ob es sinnvoll wäre, Ihre Goldfüllungen zwecks Verkauf austauschen zu lassen.
Die Antwort lautet in der Regel: Nein, und zwar aus mehreren Gründen:
- Ist eine neue Füllung medizinisch nicht unbedingt notwendig, verursacht auch diese Kosten, die Ihre Versicherung möglicherweise nicht oder nicht zur Gänze deckt.
- Jeder zahntechnische Eingriff birgt gesundheitliche Risiken, vom Zeitaufwand und möglichen Schmerzen ganz zu schweigen.
- Jeder Wechsel des Zahnersatzes belastet die Zahngesundheit – Eingriffe sollten generell nur aus medizinischen Gründen vorgenommen werden. Ein kleiner finanzieller Gewinn wiegt die Nachteile nicht auf.
Der Austausch von intakten Füllungen lohnt sich weder finanziell noch gesundheitlich.
Welche alternativen Füllungen gibt es?
Es gibt eine Vielzahl an Werkstoffen, die heutzutage für Füllungen zum Einsatz kommen. Allerdings hat jeder dieser Füllstoffe seine eigenen Vor- und Nachteile.
Die beliebtesten Materialien sind:
- Amalgam: Der Klassiker unter den Backenzahn-Füllungen ist eine Mischung aus verschiedenen Metallen. Amalgam ist robust, langlebig und wird in der Regel gut vertragen. Allerdings enthält der Werkstoff auch Quecksilber, weshalb seine gesundheitliche Unbedenklichkeit umstritten ist (siehe Amalgamvergiftung). Wegen ihrer dunkelgrauen Farbe eignen Amalgam-Füllungen sich nur für den nicht-sichtbaren Zahnbereich.
- Komposit: Hierbei handelt es sich um einen Mix aus zirka 20 Prozent Kunststoff und 80 Prozent Kieselsäuresalz beziehungsweise feinste Glassplitter. Optisch ähnelt das Material Keramik, weshalb es sich auch für den sichtbaren Bereich der Front- und Eckzähne eignet.
- Keramik: Ähnlich wie Gold-Inlays handelt es sich hier um Einlagefüllungen. Das bedeutet, dass die Füllung im Labor vorgefertigt und dann als fixe Form in den Zahn eingepasst wird. Keramik überzeugt durch eine sehr natürliche Ästhetik und hervorragende Verträglichkeit. Allerdings ist der Werkstoff sehr hart und bricht dadurch leichter als Füllungen aus Metall oder Kunststoff.
Lesetipp: Mehr rund ums Thema erfahren Sie in diesem Ratgeber zu Zahnfüllungen.
Kosten und Mühen sparen: Vorbeugung zahlt sich aus
Am besten beugen Sie langwierigen Zahnarztbehandlungen und körperfremden Füllungen aber vor, indem Sie Ihre Zähne optimal pflegen.
Schon ein paar einfache Maßnahmen genügen, um Ihre Zähne langfristig gesund zu erhalten:
- Das Zähneputzen mit elektrischen Zahnbürsten und Schallzahnbürsten kompensiert falsche Putztechnik und ist somit effektiver als das Putzen mit einer normalen Bürste.
- Ganz wichtig für die richtige Zahnpflege ist außerdem das Verwenden einer wirksamen Zahnpasta und einer antibakteriellen Mundspülung. Hausmittel wie Kokosöl oder Birkenzucker können die Mundhygiene vervollständigen.
- Gefährliche Bakterien in den Zahnzwischenräumen entfernen Sie am besten durch den Einsatz von Zahnseide oder einer Interdentalbürste. Eine bequeme Alternative stellen Mundduschen
In unseren Ratgeberartikeln zu Zahnpflege und Zahnproblemen finden Sie noch zahlreiche weitere Tipps zur vorbeugenden Hygiene.
Ich hoffe, dass dieser Artikel hilfreich für Sie war!