Parodontose – Anzeichen, Symptome & Verlauf
Parodontose (Parodontitis) verläuft am Anfang meist symptomlos, und wird daher häufig nicht bemerkt. Deshalb sollten Sie ganz besonders genau auf erste Anzeichen achten.
Am Anfang gibt es eine Reihe von Anzeichen, an denen Sie Zahnfleischrückgang (Parodontose) erkennen können.
Meist kommen dabei mehrere Ursachen für Parodontose zusammen - zum Beispiel Zahnfleischentzündungen, Schwangerschaft, Stress, schlechte Ernährung, mangelnde Vorsorge, Rauchen und Diabetes.
Erkrankungen des Zahnfleischen fallen oft beim Essen von kalten oder säurehaltigen Speisen auf.
Die ersten Symptome von Parodontose
- Die Zähne sind empfindlicher. Plötzlich haben Sie Probleme mit heißen oder kalten Getränken und Speisen. Auch süße, saure oder scharfe Speisen können Probleme verursachen.
- Die Zähne sehen länger aus als vorher. Vielleicht können Sie auch eine Kerbe am Zahnfleisch erfühlen. Sie haben das Gefühl, dass ihr Gebiss plötzlich unschön und ungleichmäßig aussieht.
- Sie leiden häufig unter Zahnfleischbluten. Das Zahnfleisch ist gereizt, geschwollen oder pocht. Zuerst bilden sich Entzündungsherde, die Sie so schnell wie möglich behandeln sollten (siehe: Zahnfleischentzündungen erkennen).
- Sie haben Mundgeruch und/oder einen metallischen Geschmack im Mund - etwa durch entzündete Stellen im Mund, die immer schlechter abheilen und immer häufiger auftreten.
Wenn Sie diese Anzeichen feststellen, insbesondere, wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören (Schwangere, Raucher, Diabetiker) sollten Sie ihren Zahnarzt möglichst schnell darauf ansprechen.
Die Parodontosevorsorge ist bei den meisten Krankenkassen kostenlos.
Im Zweifel zum Zahnarzt gehen
Denken Sie daran, Vorsorgetermine bezahlt in der Regel die gesetzliche Krankenkasse! Außerdem wird alle zwei Jahre eine Parodontitis-Früherkennung (PSI) übernommen.
- Parodontose verläuft am Anfang oft unauffällig und ist die häufigste Ursache für Zahnverlust. Nehmen Sie frühe Anzeichen ernst, und vermeiden sie spätere Kosten.
- Insbesondere Zahnfleischbluten ist ein deutliches Anzeichen, dass bereits eine Zahnfleischentzündung entstanden ist.
Achtung: Bei Rauchern tritt Zahnfleischbluten häufig erst später oder vermindert auf, da das Zahnfleisch schlechter durchblutet ist. Um Probleme zu vermeiden, sollten Sie als Raucher daher besonders auf eine gute Vorsorge achten.
Rauchen erhöht das Risiko für Zahnfleischerkrankungen deutlich.
Der Verlauf der Rückbildung geht meist schleichend voran
Eine Zahnfleischentzündung entsteht, wenn Bakterien sich auf den Zähnen festsetzen und einen Zahnbelag (Plaque) bilden.
Dieser Zahnbelag ist zu Beginn noch weich und lässt sich durch regelmäßiges Putzen (am besten mit einer elektrischen Zahnbürste) einfach entfernen. Auch durch Speichel wird er weggewaschen.
Ein trockener Mund (zum Beispiel durch Medikamente oder Mundatmung) oder eine veränderte Speichelzusammensetzung durch Hormonveränderungen während der Schwangerschaft begünstigen eine Ausbreitung der Plaque.
Bei mangelhafter Zahnreinigung verhärten Plaque sich zu Zahnstein. Dieser kann dann nur noch vom Zahnarzt entfernt werden.
Am Anfang lassen sich die Symptome gut behandeln
Die Bakterien an den Zähnen produzieren Stoffwechselprodukte und Zerfallsprodukte. Der Körper reagiert auf diesen Angriff indem Abwehrzellen einen Schutzwall zwischen Bakterien und körpereigenem Gewebe bilden und die Bakterien zerstören.
Durch diese Abwehrreaktion wird aber leider auch körpereigenes Gewebe gereizt. Dies ist die Zahnfleischentzündung, die sich am Beginn durch Zahnfleischbluten und Mundgeruch bemerkbar macht.
Besteht bereits eine Zahnfleischentzündung, kann diese mit Antibiotika behandelt werden.
In diesem Stadium ist der Zahnfleischrückgang & die Parodontose gut behandelbar. Manchmal genügen bereits eine professionelle Zahnreinigung und eine Umstellung der Ernährung und Lebensweise.
Auch eine Ozonbehandlung kann Bakterienherde abtöten. Diese wird allerdings nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Das passiert bei Nichtbehandlung:
Wird das Problem in diesem Stadium nicht behandelt, kommt es zu einer zunehmenden Verschlechterung.
- Aufgrund der Zahnfleischentzündung (Gingivitis) ist das Zahnfleisch rot und geschwollen. Sie haben Schmerzen beim Essen. Ihr Zahnfleisch ist extrem empfindlich.
- Die Zahnhälse liegen frei.
- Die Zähne haben zwei Farben (Zahnschmelz geht in Zahnzement über).
- Es sieht so aus, als wenn die Zähne weiter auseinander rutschen (weil das Zahnfleisch zurückgegangen ist). Sie haben plötzlich Zahnlücken.
- Taschen im Zahnfleisch und eitrige Abszesse bilden sich.
- Die Zähne sind locker und drohen, auszufallen oder fallen aus.
In diesem Stadium ist die Zahnfleischentzündung bereits weiter fortgeschritten und es kommt zu einer Parodontitis (ugs. Parodontose).
Mit zunehmendem Verlauf drohen teure Behandlungen
Die Bakterien breiten sich vom Zahnfleisch auf die benachbarten Gewebe aus. Es wird nun nicht nur das Zahnfleisch, sondern auch der gesamte Zahnhalteapparat (Parodontium) angegriffen.
- Zahnzement, das Zahnfach und die Wurzelhaut werden nach und nach zerstört, da durch die Abwehrreaktion betroffenes Gewebe abgebaut wird, um ein Fortschreiten der Entzündung zu verhindern.
- Durch die Vermehrung der Bakterien, vielleicht in Verbindung mit einem geschwächten Immunsystem (zum Beispiel durch Stress, Medikamente, Erkrankungen) schafft es die körpereigene Abwehr nicht, die Entzündung einzudämmen.
Mehr und mehr Gewebe wird abgebaut. Schließlich ist auch der Knochen betroffen und wird nach und nach zersetzt.
Je länger Sie warten, desto teurer wird es.
Der durch die Parodontitis entstandene Schaden ist irreversibel.
Trotzdem lässt sich auch in diesem Stadium noch vieles behandeln und das Gebiss teilweise oder ganz erhalten.
Und: Es ist selten, dass ein Zahnfleischrückgang und die begleitenden Entzündungsprozesse beim Gang zum Zahnarzt so weit fortgeschritten sind, dass alle Zähne entfernt werden müssen.
Gehen Sie deshalb rechtzeitig zum Zahnarzt, um unangenehme Folgeerscheinung so gering (und kostengünstig) wie möglich zu halten!
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