Bioimplantate & Co: Diese Innovationen kommen beim Zahnersatz auf Sie zu
Die Zahnmedizin forscht unentwegt an neuen Behandlungsmethoden. Moderner Zahnersatz ist nicht nur sicherer, sondern meist auch preiswerter. Hier lesen Sie, welche Innovationen auf uns zukommen.
Zahnersatz & Implantate sind teuer - und die Behandlung oftmals sehr unangenehm.
Die Situation bessert sich allerdings stetig – zahlreiche neue Technologien & vielversprechende Innovationen stehen in den Startlöchern.
Welche das sind und wie sie sich auf Ihre Zahnbehandlung auswirken könnten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
- Das Bioimplantat – Was ist das überhaupt?
- 3-dimensionale digitale Bilder mittels neuem Computerprogramm
- Zähne nachwachsen lassen – Stammzellen bieten die Grundlage
- Die CRISPR Technologie
- Das Fazit über die neusten Technologien
Das Bioimplantat – Was ist das überhaupt?
Los geht’s mit Bioimplantaten, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen und von immer mehr Zahnärzten eingesetzt werden. Doch was genau steckt dahinter?
Im Gegensatz zum herkömmlichen Zahnersatz bestehen Bio-Implantate nicht mehr aus reinen Metallen.
Die weiße Zahnkrone ist nur ein Teil des Implantats - ein im Kieferknochen verankterter Metallstifft ersetzt die natürliche Zahnwurzel.
- Normalerweise enthält das Implantat nämlich Titan oder ähnliches und setzt kontinuierlich Metallionen frei, die mit dem umliegenden Gewebe reagieren.
- Der neue innovative Zahnersatz hingegen setzt auf Titanoxid-Legierungen, die verhindern, das schädliche Metallionen in den Körper gelangen.
Außerdem besteht das Implantat häufig noch aus einer abschließenden Schicht (Zirkonnitrid) die den Zahnersatz widerstandsfähiger gegenüber äußeren Einflüssen macht.
Knochenharte Bioimplantate – bald auch bei Ihrem Zahnarzt des Vertrauens anzutreffen?
Einige von uns mussten da bereits durch: Man bricht sich einen Knochen und dieser muss erstmal operativ mit einer Platte und Schrauben aus Titan fixiert werden.
- Nach einigen Monaten ist die Verletzung verheilt und die Platte muss wieder herausgenommen werden – unter Vollnarkose und mit anschließender Physiotherapie.
- Das heißt also, Sie sind doppelter Belastung ausgesetzt. Doch dank fortschreitender Technik kann es sein, dass bald der zweite Schritt nicht mehr vonnöten ist.
Auch in der Zahnmedizin könnten Bioimplantate bald viele Operationen erleichtern:
Welche Vorteile bringt das innovative Verfahren mit sich?
Forscher zurzeit daran, abbaubare Implantate und Schrauben zu kreieren, die zunächst der eigenen Knochenstruktur ähneln.
Nach einer gewissen Zeit beginnen die Bioimplantate jedoch, sich selbst abzubauen.
- Dadurch fällt der zweite operative Schritt, etwa die Platte und die Schaube zu entfernen, in der Chirurgie weg (das hilft, die Behandlung so minimalinvasiv wie möglich zu durchzuführen).
- Es gibt bereits biologisch abbaubare Implantate, die aus Polymilchsäure bestehen. Deren Nachteil ist jedoch, dass diese Löcher im Knochen hinterlassen.
Forscher arbeiten an fortgeschrittenen Bioimplantaten, die Wachstumszellen an den umliegenden Bereich abgeben – und so gegen Knochenabbau und damit einhergehende Zahnkrankheiten wie Parodontose helfen sollen.
Die Implantate der Zukunft senken nicht nur das Risiko während der Behandlung, sondern erleichtern auch die richtige Nachsorge.
Wie passt der Zahnarzt die Bioimplantate an?
Die komplexe Struktur der Bioimplantate kann durch das klassische Spritzgußverfahren angepasst und in die gewünschte Form gebracht werden.
Die Bioimplantate lassen sich besonders gut an den natürlichen Kieferknochne anpassen & reduzieren Komplikationen.
Im Gegensatz zum klassischen Implantat mit Metallstift kann Ihr Zahnarzt das Bioimplantat genauer an die Form Ihres Kieferknochens anpassen.
Dementsprechend könnte auch ein exaktes Abbild der Knochenhöhle inklusive Zahnwurzel in Form eines Bioimplantats gefertigt werden.
Das Verfahren senkt das Risiko für langwierige Behandlungen
Oftmals muss nach der Zahnextraktion (dem Zahn Ziehen) eine Schraube in den Knochen gebohrt werden, der das Implantat im Kiefer festhält.
Dabei passiert es nicht selten, dass der Knochen der Schraube nicht standhält und bricht.
- Dies führt dazu, dass die Behandlung zunächst abgebrochen werden muss, bis sich der Kieferknochen wieder regeneriert hat.
- Dieser Regenerationsphase kann bis zu sechs Monate dauern. Hinzu kommt dann noch, dass die Ausheilungszeit des Implantats nochmals bis zu sechs Monate anhält.
Also ein sehr langatmiges Unterfangen, bis alles ausgeheilt und stabilisiert ist.
Die neuen Implantate sind etwa genauso widerstandsfähig wie unser Kieferknochen, wodurch das Durchbrechen während der OP aktiv verhindert werden kann. Dadurch verringert sich die Therapiephase um mehr als die Hälfte der Zeit.
Neben Bioimplantaten gibt es aber auch noch andere vielversprechende Technologien, etwa:
3-dimensionale digitale Bilder mittels neuem Computerprogramm
Mittlerweile gibt es sogar Computerprogramme, welche Röntgenbilder aufarbeiten und digitalisieren, z.B. die Simplant-Software von Astra-Tech.
Röntgenaufnahmen sind nicht immer zweifelsfrei zu deuten - Computerprogramme helfen dabei, selbst komplizierte Eingriffe zu erleichtern.
- Durch die neu gewonnene dreidimensionale Aufnahme können Implantate noch präziser eingesetzt werden.
- Denn neben der Zahnhöhle lassen sich auch Arterien, Venen und Nerven fast exakt als digitales Bild wiedergeben.
Auf diese Weise lässt sich das Ergebnis bereits genau einsehen, bevor die Therapie überhaupt begonnen hat.
Ein weiterer Pluspunkt: Mit dem Computerprogramm kann auch eine Bohrschablone interaktiv erstellt werden.
Nach dieser Vorlage führt der Bohrer dann den Behandlungsschritt aus – in Zukunft wohl auch ganz automatisch und präziser als jeder Chirurg.
Inwiefern bringt diese Software die Zahnmedizin weiter?
Die Software ermöglicht es, die individuelle Struktur eines jeden Patienten fast zu 100% naturgetreu widerzuspiegeln.
Dadurch lässt sich eine ziemlich genaue Prognose über den Behandlungsverlauf erstellen.
Mithilfe der computergestützten Bilder kann Ihr Zahnarzt den Eingriff besser planen & Risiken im Vorhinein erkennen.
Die Analyse wird dann nicht nur mit Patienten geteilt, sondern auch mit Kollegen und auch dem Dentallabor.
- Dadurch lassen sich mehrere Meinungen einholen und ein sehr guter Behandlungserfolg kann garantiert werden.
- Ein weiterer Pluspunkt: Da die Ergebnisse schnell und einfach mit allen Parteien geteilt werden können, beschleunigt sich der Behandlungsprozess ebenfalls.
Durch die vielseitige Einsetzbarkeit lassen sich auch etwas kompliziertere Fälle sicher und erfolgreich behandeln.
Welche Vorteile bringt die Software in der modernen Implantologie?
Neben der Tatsache, dass die Anatomie des Patienten naturgetreu dargestellt werden kann, lassen sich auch weitere Messungen durchführen.
- Man kann die Knochendichte, die Breite des Kiefers, die Lage der benachbarten Zahnwurzeln sowie die exakte Position von Arterien, Venen und Nerven bestimmen.
- Durch diese fast exakten Informationen lässt sich der Eingriff besser planen und Komplikationen (z.B. spätere Zahnschmerzen oder Zahnfleischentzündungen) können vermieden werden.
Eine durchtrennte Arterie oder ein geschädigter Nerv bzw. benachbarte Strukturen gehören damit der Vergangenheit an. Der Einsatz dieser Software macht Zahnbehandlungen sicherer denn je.
Kurz: Computerprogramme senken in vielen das Risiko für Behandlungsfehler deutlich - und ermöglichen neue Formen des Eingriffs.
Auch die Bestimmung der Knochendichte bietet enorme Vorteile: Ein unstabiler Kiefer kann dadurch früh erkannt und aufgebaut werden, bevor der Zahnarzt eine Schraube eindreht.
Keine Kieferbrüche durch Bohren mehr!
Wann macht der Einsatz des Computerprogramms Sinn?
Implantate einzusetzen stellt oft einen Routineeingriff in der heutigen Zahnmedizin dar.
- Es gibt aber auch Fälle, in denen der Eingriff wegen dem Zustand der Zähne zu kompliziert wäre - viele Zahnärzte lehnen den Zahnersatz aus Angst vor Risiken und Komplikationen gleich ganz ab.
- Durch den Einsatz der Software kann alles viel genauer geplant werden. Naturgetreue Abbildungen und das Einholen weiterer Expertenmeinungen sorgen für einen risikoarmen Behandlungsablauf – auch in komplizierten Fällen!
Auch die Ästhetik des Implantats verbessert sich. Da Sie als Patient das Ergebnis bereits in digitaler Form sehen können, erlaubt Ihnen dies, Ihre Wünsche zu äußern und anzupassen.
Wie läuft die Behandlung mit der Simplant Software genau ab?
Bisher war der Einsatz eines Implantats sehr zeitaufwändig: Bissabdruck nehmen, Gipsmodell erstellen, Gebiss registrieren, Labor informieren.
3D-Bilder aus dem Computer sind deutlich präziser als ein herkömmlicher Abdruck.
- So viele Arbeitsschritte, die nicht nur zeitintensiv, sondern auch ermüdend und unangenehm sein können.
- Durch die Digitalisierung vieler Arbeitsschritte läuft dies nun in modernen Praxen um einiges schneller und angenehmer ab.
Zunächst erfolgt die Erstellung eines 3-dimensionalen Röntgenbildes. Die gewonnenen Daten sind viel präziser als die herkömmlichen Behandlungsschritte.
Die gebündelten Daten kann der Zahnarzt Ihnen dann anschaulich erklären und eine Prognose erstellen.
- Was kommt auf Sie zu? Wie sehen die Behandlungschancen aus? Wie wird das Endergebnis aussehen?
- Auch die aktuelle Kiefersituation, etwa die Stabilität, wird vom Zahnarzt berechnet und ermittelt.
- Simplant erspart Ihnen also nicht nur enorme Zeit, sondern schont auch Ihre Nerven – und die Ihres Zahnarztes.
Bioimplantate & digitale Bearbeitung sind jedoch nur ein Schritt zu Technologien, die in Zukunft Behandlungen ermöglichen, die heute noch gar nicht möglich sind.
Etwa künstliche Zähne, die aus natürlichem Zahnschmelz bestehen:
Zähne nachwachsen lassen – Stammzellen bieten die Grundlage
Im Moment arbeiten Forscher ununterbrochen daran, echte Zähne nachwachsen zu lassen. Und dies auf der Grundlage von Stammzellen.
Forscher arbeiten daran, Zähne natürlich nachwachsen zu lassen. Damit können auch Karieslöcher ohne künstliche Zahnfüllungen verschlossen werden.
Doch was sind Stammzellen eigentlich? Dabei handelt es sich um Zellen, welche sich noch nicht differenziert haben und zu allen möglichen Strukturen im Körper heranwachsen können, also auch zu Zähnen.
- Forschern in Japan ist es bereits gelungen, Mäusekiefer so zu modifizieren, dass Zähne tatsächlich nachgewachsen sind.
- Da nur wenige von uns die echten Zähne bis ans Lebensende behalten können, ist der Einsatz von Implantaten nicht mehr wegzudenken.
Doch diese innovative Technik könnte es ermöglichen, die Eigenen einfach aus unseren Stammzellen neu zu züchten. Man nennt das Verfahren „Tissue-Engineering“.
Wie funktioniert das Verfahren in der Theorie?
Im Labor sollen die eigenen Stammzellen so programmiert werden, dass diese den Befehl erhalten, zu Zähnen zu wachsen.
Bei Mäusen ist dies den Wissenschaftlern bereits gelungen. Nach dem Einsetzen der Zellen waren nach 37 Tagen schon Zahnspitzen in den Mäusekiefern zu erkennen.
Doch können wir mit der Innovation in naher Zukunft rechnen?
- Wohl kaum, da es in Deutschland und auch in anderen europäischen Ländern verboten ist, Experimente mit Stammzellen an Menschen durchzuführen.
- Zunächst müsste das Gesetz also gelockert werden, bevor wir uns unsere neuen Beißerchen im Reagenzglas designen können.
Doch das Verfahren hat durchaus Potential und Zukunft. Wir dürfen gespannt sein, denn viele Forscher in Asien arbeiten ununterbrochen daran.
Die CRISPR Technologie
CRISPR steht für Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats und beschreibt einen bestimmten Abschnitt der DNA, der sich in Bakterien und anderen Organismen wiederholt.
Eine Behandlung beim Zahnarzt ist hilfreich - noch besser wäre es allerdings, Krankheiten erst gar nicht entstehen zu lassen. Z.B. durch eine gesunde Mundflora.
- Dies ist ein Körpereigener Mechanismus, der Resistenzen gegenüber besonderen Umwelteinflüssen hervorbringt.
- So kann das Eindringen von fremder DNA durch Viren oder Plasmiden verhindert werden, wodurch sich das Immunsystem vieler Prokaryoten stärkt.
Die CRISPR/Cas-Methode ist ein künstliches Verfahren, welches sich an genau diesen Mechanismus anlehnt.
Mögliche Anwendung in der Zahnmedizin
Durch das Erschaffen von Immunitäten können körpereigene Bakterien gestärkt werden.
Dadurch sind wir gegenüber Eindringlingen um einiges widerstandsfähiger.
- Unser Immunsystem wird also gestärkt und Krankheiten haben es deutlich schwerer, sich im Körper auszubreiten. Selbst bestehende Krankheiten können dadurch einfacher bekämpft werden.
- Natürlich bietet dies auch im Mundraum einige Vorteile. Durch eine gestärkte Mundflora können Krankheiten wie etwa Karies oder Mundgeruch verhindert werden.
Karies ist einer der Hauptgründe für Zahnlöcher & teure Behandlungen. In ferner Zukunft könnte Zahnersatz deshalb gleich gänzlich unnötig werden.
Das Fazit über die neusten Technologien
Wie sie sehen, arbeitet die Wissenschaft Tag und Nacht an neuen Innovationen, um uns das Leben zu erleichtern und die Lebensqualität zu verbessern.
Die hier vorgestellten Technologien stellen nur eine kleine Auswahl an vielversprechenden Neuerungen dar, die immer mehr Verbreitung finden.
Wir dürfen also gespannt sein, was für positive Veränderungen uns in naher Zukunft erwarten.
Halten Sie die Augen offen in der Praxis beim Zahnarzt Ihres Vertrauens!
Weitere Tipps für gesunde Zähne
Moderne Behandlungsmethoden sind zwar schön & gut - doch noch besser ist es, Zahnkrankheiten erst gar nicht entstehen zu lassen.
Durch eine gründliche und sorgfältige Mundhygiene können Sie selbst viel gegen Zahnverfall & unangenehme Behandlungen beim Zahnarzt unternehmen.
- Elektrische Zahnbürsten & Schallzahnbürsten reinigen meist besser als das Putzen per Hand und können fehlerhafte Technik ausgleichen.
- Der Einsatz von Zahnseide oder Interdentalbürsten entfernt stinkende Bakterien zwischen den Zähnen. Eine noch bequemere Alternative sind Mundduschen.
- Ergänzen Sie Ihre Zahnpflege mit der richtigen Zahnpasta, antibakteriellen Mundspülungen & Hausmitteln wie Kokosöl oder Birkenzucker.
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