Zahnwurzelentzündung selbst heilen – geht das?
Kann man eine Zahnwurzelentzündung selbst heilen? Ein Zahnarztbesuch bleibt Ihnen wohl nicht erspart, Sie können aber die Schmerzen lindern.
Eine Zahnwurzelentzündung ist meist mit großen Schmerzen verbunden. Deshalb fragen viele Patienten was möglich ist, um die Entzündung selbst zu heilen oder zumindest die Schmerzen zu lindern.
Gleich vorweg ein Wort der Warnung: mit Entzündungen sollten Sie nie leichtfertig umgehen. Unbehandelte Entzündungen breiten sich im ganzen Körper aus und können nachhaltige Schäden anrichten.
Im folgenden Beitrag erfahren Sie mehr über mögliche Ursachen und Stadien einer Zahnwurzelentzündung.
Je nach Entwicklungsstand der Entzündung sind verschiedene Behandlungen zur Linderung der Schmerzen und zur Therapie der Entzündung möglich. Eine Zahnwurzelentzündung selbst heilen ist jedoch nicht möglich.
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Inhaltsverzeichnis
- Wichtiger Hinweis
- Wie stark ist die Entzündung fortgeschritten?
- Symptome einer Zahnwurzelentzündung
- Vorbeugen ist besser als Behandeln
- Behandlung einer Zahnwurzelentzündung
- Was kann ich tun, bei einer Zahnwurzelentzündung?
- Was passiert, wenn eine Zahnwurzelentzündung unbehandelt bleibt?
- Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
- Fazit: Vermeiden Sie Zahnwurzelentzündungen mit einer gründlichen Zahnpflege
Wichtiger Hinweis
Um bei einer Zahnwurzelentzündung auf Nummer Sicher zu gehen, empfehle ich schon beim kleinsten Verdacht einen Zahnarzt aufzusuchen.
Dieser kann am besten diagnostizieren wie fortgeschritten die Entzündung ist und passende Medikamente verschreiben und notwendige Behandlungen vornehmen.
Lesetipp: In diesem umfassenden Beitrag finden Sie viele weitere Informationen zum Thema Zahnwurzelentzündung.
Wie stark ist die Entzündung fortgeschritten?
Es kann im Mundraum zu unterschiedlichen Entzündungen kommen. Nur die wenigsten Entzündungen dringen zum Glück bis zur Zahnwurzel vor.
Je eher Sie eine Entzündung erkennen, umso einfacher ist es diese zu behandeln und eventuelle Symptome und Schmerzen zu lindern.
Experten unterscheiden zwischen:
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Je nachdem welche Entzündung bei Ihnen vorliegt, ist es möglich mit Hausmitteln Abhilfe zu schaffen und die Schmerzen oder Schwellungen zu verringern.
Es ist für Laien so gut wie unmöglich selbst festzustellen, welche Art von Entzündung vorliegt und wie weit diese fortgeschritten ist.
Um nicht das Problem zu bekommen, eine Zahnwurzelentzündung selbst heilen zu müssen, ist es wichtig, schon bei den ersten Symptomen einer Entzündung den Zahnarzt aufzusuchen.
Symptome einer Zahnwurzelentzündung
Entzündungen im Mundraum erkennen Sie meistens an einem der folgenden Symptome:
- Gerötetes Zahnfleisch
- Zahnfleischbluten
- Zunehmende kalt/heiß Empfindlichkeit
- Schwellungen
- Zahnschmerzen
- Mundgeruch
- Pochen im Mundbereich
Achten Sie bei der täglichen Mundhygiene darauf, ob Sie äußerliche Veränderungen feststellen.
Schmerzen sind für die meisten Personen das Warnsignal, um bei einer Zahnwurzelentzündung einen Zahnarzt aufzusuchen.
Schmerzen setzen meist jedoch erst dann ein, wenn die Entzündung stark fortgeschritten ist.
Vorbeugen ist besser als Behandeln
Um Zahnwurzelentzündungen zu vermeiden, ist eine regelmäßige und gründliche Reinigung der Zähne ganz besonders wichtig.
Dort, wo keine Essensreste und Bakterien verbleiben, entstehen Entzündungen erst gar nicht.
Folgen Sie der zahnärztlichen Empfehlung und putzen Sie möglichst nach jeder Mahlzeit Ihre Zähne. Nutzen Sie zusätzlich Zahnseide und Mundwasser, um die Reinigungswirkung zu verbessern.
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Je gründlicher Sie Ihre Zähne reinigen, umso unwahrscheinlich wird es, dass Sie versuchen eine Zahnwurzelentzündung selbst heilen zu wollen.
Zahnbelag und der daraus resultierende Karies ist für 90% aller Entzündungen im Mundbereich verantwortlich.
Behandlung einer Zahnwurzelentzündung
Wenn tatsächlich eine Zahnwurzelentzündung vorliegt, müssen Sie diese unbedingt von einem Zahnarzt behandeln lassen. Sie selbst haben keine Möglichkeit, an die Zahnwurzel zu gelangen.
In der Regel sorgen Antibiotika dabei zuerst für ein Abschwellen der Entzündung. Anschließend reinigt der Zahnarzt durch eine Wurzelbehandlung den angegriffenen Zahn.
Falls eine Rettung nicht möglich ist, wird der betroffene Zahn gezogen.
Kurios: Schon in Mesopotamien waren Zahnwurzelentzündungen bekannt. Als Grund für die Entzündung wurde damals der Befall durch einen Zahnwurm angenommen.
Was kann ich tun, bei einer Zahnwurzelentzündung?
Sollten Sie vermuten, dass bei Ihnen eine Zahnwurzelentzündung vorliegt, bleibt nur der Gang zum Zahnarzt. Vereinbaren Sie so schnell wie möglich einen Termin.
Es ist nicht möglich, eine Zahnwurzelentzündung selbst zu heilen.
Um die Zeit bis zum Zahnarzttermin zu überbrücken, habe ich für Sie einige bewährte Hausmittel zusammengestellt, die generell bei Entzündungen im Mundraum helfen.
Die hier genannten Mittel lindern jedoch nur die Symptome. Die Ursache der Zahnwurzelentzündung muss immer ein Zahnarzt behandeln.
Hausmittel bei Zahnwurzelentzündung
Es gibt eine ganze Reihe von Hausmitteln, die bei Entzündungen in der Mundhöhle helfen, die unangenehmen Symptome zu lindern. Eines dieser Hausmittel haben Sie sicher auch im Haus.
In erster Linie helfen die beschriebenen Mittel dabei, Schwellungen zu verringern, Schmerzen abzumildern und die Entzündung zumindest über einen kurzen Zeitraum zu beruhigen.
Es gibt kein Hausmittel, welches eine tatsächliche Zahnwurzelentzündung heilen kann.
Mit Hausmitteln wie Rosmarin beruhigen Ihre Zahnwurzelentzündung.
Probieren Sie aus, welches Hausmittel Ihnen am besten hilft.
- Kamille – Spülen Sie die Mundhöhle mit Kamille-Tee oder einem Kamille-Extrakt. Kamille hat eine stark entzündungshemmende Wirkung.
- Kühlen – Kühlen Sie geschwollene oder schmerzende Bereiche. Sie können die Kühlung äußerlich anwenden, zum Beispiel mit einem in ein Handtuch gewickeltes Kühlelement, oder Sie verwenden einen Eiswürfel, um direkt im Mund zu kühlen.
- Rosmarin – Kauen Sie eine Zeitlang frischen oder getrockneten Rosmarin. Schlucken Sie diesen nicht hinunter, sondern spucken Sie ihn anschließend aus. Ätherische Öle im Rosmarin beruhigen Entzündungen.
- Gewürznelken – Auch diese müssen Sie kauen. Der Effekt ist der Wirkung von Rosmarin ähnlich.
- Alkohol – Hochprozentiger Alkohol hilft, die entzündete Stelle zu reinigen. Nutzen Sie geringe Mengen und spülen Sie damit die betroffen Mundpartie. Spucken Sie den Alkohol anschließend aus, um eine Ausbreitung der Entzündung zu verhindern.
- Knoblauch – die kleine Knolle hat eine große antibakterielle Wirkung. Am besten kauen Sie mit der betroffenen Stelle eine kleine Zehe.
- Mundspülung – Wenn Sie eine Mundspülung mit oder ohne Alkohol im Haus haben, spülen Sie mehrmals täglich damit Ihre Mundhöhle. Alle Mundspülungen haben antibakterielle Wirkstoffe.
- Salzwasser – spülen Sie die Mundhöhle mit einer Salzwassermischung. Salz hat ebenfalls eine entzündungshemmende Wirkung.
Medikamente bei Zahnwurzelentzündung
Bei einer echten Zahnwurzelentzündung sind Antibiotika notwendig. Diese bekommen Sie nur gegen Rezept. Warten Sie deshalb unbedingt auf Ihren Arzttermin, damit dieser Ihnen die passenden Medikamente verschreibt.
Achtung: Nehmen Sie auf keinen Fall Reste angebrochener Antibiotika ein, die Sie vielleicht noch im Haus haben!
Um die Zeit bis zu Ihrem Arzttermin zu überbrücken, können Sie bei starken Schmerzen zum Beispiel auf Paracetamol oder Aspirin zurückgreifen.
Gegen Schwellungen kann auch Ibuprofen helfen.
Prinzipiell rate ich Ihnen jedoch davon ab, bei einer Zahnwurzelentzündung selbstständig irgendwelche vorhandenen Medikamente einzunehmen.
Und wenn es tatsächlich notwendig ist, nehmen Sie am besten die Schmerzmittel, mit denen Sie bereits Erfahrung haben.
Was passiert, wenn eine Zahnwurzelentzündung unbehandelt bleibt?
Unbehandelte Zahnwurzelentzündungen führen oft zu schweren gesundheitlichen Folgen.
Von der Zahnwurzel aus kann die Entzündung umliegendes Gewebe und Knochen angreifen. Dies ist in der Regel mit starken Schmerzen verbunden.
Wenn Sie weiterhin nichts unternehmen, kann es zur Bildung von Abszessen kommen. Außerdem kann sich die Entzündung im ganzen Körper verbreiten und wichtige Organe wie Herz, Leber und Nieren erreichen.
Wichtig: Vermeiden Sie schwere gesundheitliche Schäden und lassen Sie eine Zahnwurzelentzündung (und jede andere Form von Entzündung in der Mundhöhle) so schnell wie möglich behandeln.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Bei entzündeten Zahnwurzeln, die ein Zahnarzt behandelt, sind die Kosten von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen abgedeckt. Je nach Versicherungsschutz kann eine Wurzelbehandlung zu Zusatzkosten führen.
Die Kosten für die Behandlung der Zahnwurzelentzündung übernimmt in der Regel die Krankenkasse.
Sollte es aufgrund einer fortgeschrittenen Zahnwurzelentzündung zur Extraktion des Zahnes kommen, ist diese in der Regel auch von der Krankenkasse abgedeckt.
Für den anschließend notwendigen Zahnersatz ist dann jedoch in den meisten Fällen eine nicht unbeträchtliche Zuzahlung erforderlich.
Fazit: Vermeiden Sie Zahnwurzelentzündungen mit einer gründlichen Zahnpflege
Jede Form von Entzündung in der Mundhöhle ist unangenehm. Zahnwurzelentzündungen gehören dabei jedoch zu den schweren und am meisten fortgeschrittenen Arten.
Vorbeugung ist die beste Medizin, zum Beispiel mit einer elektrischen Zahnbürste.
Nehmen Sie eine Zahnwurzelentzündung nicht auf die leichte Schulter. Die Folgen sind oft sehr schwerwiegend.
- Um Zahnwurzelentzündungen zu verhindern, müssen Sie auf eine gründliche und regelmäßige Zahnhygiene achten.
- Je besser Sie Ihre Zähne pflegen, umso weniger wahrscheinlich sind Entzündungen und Krankheiten.
Der Beitrag Zahnentzündungen behandelt das Thema noch allgemeiner. In dieser Übersicht finden Sie zusätzlich viele Tipps für eine bessere Zahnpflege.
Auch wenn eine selbstständige Heilung unmöglich ist, gibt es zum Glück viel was Sie tun können, um es nicht zu einer Zahnwurzelentzündung kommen zu lassen.