Zahn gezogen, Wunde weiß – was hilft?
Wurde Ihnen ein Zahn gezogen und jetzt ist die Wunde weiß? Das ist ein gutes Zeichen! Lesen Sie alles Wichtige zu den Details im übersichtlichen Ratgeber.
Nachdem ein Zahn gezogen wurde, bleibt im Mund eine große offene Wunde. Auf dieser Wunde ist in vielen Fällen nach einigen Tagen eine weiße Schicht zu beobachten, die viele Patienten irritiert.
In diesem Beitrag erfahren Sie, was genau in Ihrem Mund passiert, wenn ein Zahn gezogen wurde und warum die Wunde weiß wird.
Um Ihnen mögliche Sorgen gleich vorab zu nehmen: der weiße Belag ist Teil des natürlichen Wundheilungsprozesses und absolut normal.
Im Text gehe ich unter anderem auf diese Themenbereiche ein:
Inhaltsverzeichnis
- Das wichtigste zuerst
- Wie erfolgt die Wundheilung im Mund?
- Die Fibrinschicht
- Vermeiden Sie zu kräftiges Mundspülen
- Die richtige Wundpflege
- Zähneputzen nicht vergessen
- Vorsicht bei gelblichem Belag
- Wann sollten Sie zum Arzt gehen?
- Fazit: Nachdem ein Zahn gezogen wurde, wird die Wunde normalerweise weiß
Das wichtigste zuerst
Das Wichtigste ist, dass Sie eine offene Wunde im Mund in Ruhe ausheilen lassen. Das sollte nicht mehr als zehn Tage dauern.
Folgen Sie nach dem Zähneziehen unbedingt den Anweisungen Ihres Zahnarztes. Sollte es zu Komplikationen kommen, suchen Sie diesen bitte direkt auf.
Wie erfolgt die Wundheilung im Mund?
Mit Sicherheit kennen Sie den normalen Prozess einer Wundheilung an externen Körperstellen wie Arm oder Bein.
Wie bei externen Wunden bildet sich auch im Mund eine Schutzschicht an der Wunde. Diese ist allerdings weiß.
Die Wunde verschorft nach ein paar Tagen, es bildet sich eine Kruste und wenn diese abfällt, ist die Haut darunter verheilt.
Im Mund verläuft dieser Prozess aufgrund der immer vorhandenen Feuchtigkeit ein wenig anders.
- Schon kurz nachdem Ihnen ein Zahn gezogen wurde, bildet sich eine erste Schutzschicht auf der Wunde.
- Ein Pfropfen aus geronnenem Blut stoppt die Blutung und verhindert, dass Fremdkörper in die Wunde eindringen.
Auf der Oberfläche dieses Blutgerinnsels bildet sich nach zwei bis drei Tagen eine weiße Schicht.
Dies ist der Kruste gleichzusetzen, die bei einer Wunde, zum Beispiel am Finger, entsteht. Im Gegensatz zu externen Wunden, bei denen der Schorf trocknet und hart wird, ist diese weiße Schicht im Mund feucht.
Um den natürlichen Heilungsprozess nicht zu verhindern, sollten Sie die Schutzschicht unbedingt auf der Wunde belassen. Die weiße Schutzschicht, die Fibrin heißt, verhindert Entzündungen und beschleunigt die Heilung.
Die Fibrinschicht
Die weiße Schutzschicht auf der Wunde im Mund heißt Fibrin. Sie bildet sich je nach Wundgröße innerhalb von zwei bis drei Tagen nach dem Zahnziehen.
Die Bildung dieser weißen Schicht ist ein positives Zeichen für eine natürliche und gesunde Wundheilung. Lassen Sie die Fibrinschicht am besten unberührt.
Sobald die Wundheilung abgeschlossen ist, löst sich die Fibrinschicht – genau wie eine Kruste bei externen Wunden – von alleine.
Vermeiden Sie zu kräftiges Mundspülen
Nachdem ein Zahn gezogen wurde und die Wunde weiß aussieht, sollten Sie anfangs sehr vorsichtig sein.
Vorsicht mit Mundspülungen, nachdem Ihnen ein Zahn gezogen wurde und die Wunde noch weiß ist.
Insbesondere starkes Mundspülen kann sowohl den Blutpfropf als auch die sich bildende Schutzschicht zerstören und entfernen.
Oft führt dies dazu, dass die Wunde wieder zu bluten beginnt.
Zahnärzte empfehlen, die Zähne regelmäßig bis kurz vor der Wunde ganz normal zu reinigen. Die direkte Wundumgebung sollten Sie jedoch in den ersten Tagen nicht berühren.
Wenn Sie eine Mundspülung zur Desinfektion benutzen, bewegen Sie diese ohne viel Druck im Mund und spucken sie aus, ohne kräftig zu spülen.
Tipp: Besser als Mundspülungen sind in der Regel Desinfektions-Gels, die Sie vorsichtig auf die Wunde auftragen.
Die richtige Wundpflege
Essen und Trinken konfrontieren Wunden in der Mundhöhle täglich mit Fremdstoffen. Aus diesem Grund sind die richtige Wundpflege und Zahnhygiene auch nach der Zahnentfernung wichtig.
In den ersten Tagen nachdem ein Zahn gezogen wurde, sollten Sie auf zu festes und hartes Essen verzichten. Fisch, Gemüsecremes, Suppen, Smoothies oder Jogurt sind stattdessen empfehlenswert.
Es gibt auch unterschiedliche Hausmittel, wie zum Beispiel Kräutertees, mit denen Sie die Mundhöhle reinigen und gleichzeitig die Wundheilung fördern.
Tipp: Im Beitrag Wundheilung im Mund beschleunigen – die besten Tipps und Hausmittel finden Sie viele weiterführende Informationen zum Thema.
Zähneputzen nicht vergessen
Auch wenn Ihnen ein Zahn gezogen wurde, müssen Sie Ihre routinemäßige Zahnpflege fortsetzen.
Nach jeder Mahlzeit, mindestens jedoch zweimal am Tag, müssen Sie Ihre Zähne und Zahnzwischenräume gründlich von Speiseresten befreien.
Bei offenen Wunden stoppen Sie die Zahnreinigung kurz vor der Wunde.
Leider unterlassen einige Patienten aus Vorsicht das Zähneputzen. Dies bewirkt jedoch, dass mehr Bakterien in der Mundhöhle bleiben. Diese können eine Entzündung der Wunde provozieren.
Manchmal bildet sich auch durch eine mangelnde Zahnhygiene ein weißer Belag auf den Zähnen.
- Wenn Sie diesen auch außerhalb der Wunde feststellen, handelt es sich um Speisereste und Zahnbelag.
- Entfernen Sie diesen möglichst umgehend durch gründliches Zähneputzen.
Sobald die Wunde verschlossen ist, können Sie damit beginnen sehr sanft Mundspülungen zu benutzen. Am besten solche, die gleichzeitig die Wundränder desinfizieren.
Vorsicht bei gelblichem Belag
Aufpassen sollten Sie, wenn Sie auf einer Wunde im Mund einen gelblichen Belag feststellen. Oft riecht dieser und sorgt zusätzlich für einen bitteren Geschmack.
Gelber Belag ist in den meisten Fällen ein Zeichen einer Entzündung. Suchen Sie Ihren Zahnarzt auf, damit dieser die Wunde kontrollieren kann.
Wichtig: Nur ein Zahnarzt kann die Wunde fachmännisch reinigen und damit eine neue Wundheilung einleiten.
Wann sollten Sie zum Arzt gehen?
Normalerweise verläuft eine Wundheilung im Mund ganz natürlich und ohne Komplikationen.
Nachdem der Zahn gezogen wurde, bildet sich auf der Wunde eine weiße Schicht. Nach acht bis zehn Tagen löst sich diese auf und die Wunde darunter ist verheilt.
Halten Sie sich an die Reinigungsempfehlungen, um die Wundheilung zu unterstützen.
Achtung: Wenn Sie eine Entzündung feststellen oder sich starke Schmerzen oder Fieber einstellen, ist ein sofortiger Arztbesuch notwendig.
Manchmal verschreibt Ihr Arzt Ihnen ein Antibiotikum, um die Entzündung zu behandeln.
Fazit: Nachdem ein Zahn gezogen wurde, wird die Wunde normalerweise weiß
Wie Sie im Beitrag lesen konnten, ist ein weißer Belag nach einer Zahnextraktion absolut normal. Der weiße Fibrinbelag ist sogar ein Zeichen für eine gute Wundheilung.
- Unter diesem weichen weißen Wundschorf verheilt die Wunde geschützt und sicher.
- Ebenso natürlich löst sich die Schutzschicht auf, wenn der Körper sie nicht mehr benötigt.
Solange Sie sich im Prozess der Wundheilung befinden, sollten Sie bei der Zahnhygiene Vorsicht walten lassen.
Lese-Tipps
Abschließend habe ich einige Lese-Empfehlungen für Sie zusammengestellt.
- Zahn ziehen: So machen Sie das beste daraus
- Entzündung nach Zahn ziehen – Symptome & Tipps
- Backenzahn ziehen – Das müssen Sie wissen
- Weisheitszähne entfernen – Überblick zu den Kosten
- 5 Tipps für eine optimale Mundhygiene
Viel Erfolg bei der Wundheilung.