Weisheitszähne – Schmerzen & Symptome lindern
Weisheitszähne können eine Reihe von Schmerzen verursachen – vor & nach der Operation. Hier erfahren Sie, was Sie dagegen tun können.
- In diesem Artikel lesen Sie, welche typischen Symptome bei noch nicht entfernten Weisheitszähnen auftreten.
- Außerdem gehe ich auf die Schmerzen nach einer Weisheitszahn OP ein – und wie man Sie möglichst gering hält.
- Zum Schluss finden Sie noch eine Liste an bewährten & günstigen Hausmitteln, welche die Heilung unterstützen können.
Tipp: Falls Sie mehr erfahren wollen, dann springen Sie am besten zur Übersicht zum Thema Weisheitzähne.
VOR DER OP: Schmerzen durch entzündete oder problematische Weisheitszähne
Meistens treten die Schmerzen direkt an den betroffenen Weisheitszähnen auf – falls Sie andauern, sollten Sie auf jeden Fall Ihren Zahnarzt kontaktieren.
- Zahnfleischschentzündungen oder blutendes Zahnfleisch können ein weiterer Hinweis auf Probleme mit den Weisheitszähnen sein.
- Durch die Entstehung einer Zyste oder Schaden an benachbarten Zähnen können auch an anderen Stellen im Kiefer Schmerzen auftreten.
Zusätzlich können die Schmerzen auch in andere Bereiche des Kiefers und ins Gesicht ausstrahlen.
Weitere Symptome
Durch geschwollene Lymphknoten oder Ausstrahlung entlang der Gesichtsnerven können weitere, erst einmal unspezifische Schmerzen entstehen, zum Beispiel:
Halsschmerzen, Kopfschmerzen und Migräne, Nackenschmerzen, Ohrenschmerzen und Schmerzen in der Schulter.
Als erstes Hilfsmittel gegen die Schmerzen helfen Ibuprofen oder Benzocain-Lutschtabletten (zum Beispiel von Neo-angin oder Dolo-Dobendan).
Welche Schmerzen können NACH DER Weisheitszahnentfernung auftreten?
Es ist normal, dass nach dem Nachlassen der Narkose nach der Operation Schmerzen auftreten. Diese können abhängig von der Art der Operation unterschiedlich lange andauern.
Schmerzen treten typischerweise im Kiefer- und Gesichtsbereich auf. Ohrenschmerzen, Kopfschmerzen oder Halsschmerzen können ebenfalls auftreten. Schmerzen in den umliegenden Zähnen sind auch normal.
- Diese Schmerzen bezeichnet man als übertragene Schmerzen. Sie kommen dadurch zustande, dass der Trigeminusnerv drei Äste hat, die zum Oberkiefer, Unterkiefer und Auge gehen.
- Schmerzen im Kiefer können daher entlang des Nervs „wandern“ und in andere Bereiche des Kiefers, zum Ohr, zum Gesicht und zum Auge ausstrahlen. Halsschmerzen können auch eine Folge der Vollnarkose sein.
Die Schmerzen sind in den ersten 3-5 Tagen nach der Operation am stärksten, und können in den ersten Tagen zunehmen, während die Schwellung zunimmt.
Wie lange dauern die Schmerzen normalerweise an?
Es kann 7-14 Tage dauern, bis sie vollständig abklingen. Bei einer einfachen Operation können die Schmerzen aber auch schon am zweiten Tag deutlich abklingen.
Normalerweise gibt Ihnen der Arzt Schmerzmedikamente mit.
Es wird oft geraten, die erste Tablette zu nehmen, während die Betäubung noch wirkt, dadurch werden mit etwas Glück die Schmerzen fast vollständig unterdrückt.
Ein Alarmzeichen sind Schmerzen dann, wenn sie 2-3 Tage nach der Operation zum ersten Mal auftreten oder plötzlich stärker werden. Wenn die Schmerzen nach dem fünften Tag weiter unverändert anhalten, sollte man ebenfalls den Arzt konsultieren.
Schmerzen nach der OP behandeln
Meistens reicht nach der Operation ein freiverkäufliches Schmerzmittel. Dabei handelt es sich oft um Ibuprofen.
- Ibuprofen hat den Vorteil, dass es stark schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt, und gleichzeitig nur vernachlässigbar blutverdünnend ist.
- Paracetamol wird ebenfalls empfohlen, Studien zeigen allerdings, dass es weniger stark schmerzlindernd ist.
Bei anderen Schmerzmitteln sollten Sie auf jeden Fall Ihren Apotheker fragen.
Wichtiger Hinweis: Vermeiden sollten Sie Aspirin und andere Acetylsalicylsäure-haltige Schmerzmittel, da diese die Blutgerinnung beeinträchtigen.
Es hilft auch gegen die Schmerzen, die Backen gut zu kühlen und Eiswürfel zu lutschen. Alles, was gegen die Schwellung hilft, trägt ebenfalls dazu bei, die Schmerzen einzudämmen.
Außerdem hilft es natürlich, alles zu vermeiden, was die Wundheilung verzögert. Insbesondere sollte man nicht rauchen.
Hausmittel gegen Weisheitszahn-Schmerzen
Wie jeder neu wachsende Zahn kann auch der Weisheitszahn allein dadurch Schmerzen auslösen, dass er aus dem Zahnfleisch wächst. Dagegen gibt es eine Reihe bewährter Hausmittel.
Auch bei Zahnschmerzen durch einen erkrankten Zahn lassen sich Hausmittel anwenden, aber eines sollten Sie immer im Hinterkopf behalten:
Eine Zahnerkrankung sollte immer vom Zahnarzt behandelt werden
Ein unbehandelter Weisheitszahn kann langfristig schwerwiegende Probleme verursachen. Es droht nicht nur eine (noch) kostspieligere Behandlung, sondern der Zahn kann auch die restlichen Zähne erkranken lassen.
Die folgenden Hausmittel sollten Sie deshalb nur als Ergänzung zu einer zahnärztlichen Behandlung sehen:
Eis
Eiswürfel aus Arnikatee, Salbeitee, Pfefferminztee oder Kamillentee lindern die Schmerzen und wirken gleichzeitig entzündungshemmend.
Gewürznelken
Gewürznelken sind ein hervorragendes natürliches Betäubungsmittel und Antiseptikum. Man kann eine ganze Gewürznelke in den Mund nehmen und daran lutschen, bis die schmerzende Stelle etwas betäubt ist. Alternativ kann man auch Nelkenöl auf die schmerzende Stelle tupfen oder auf einen mit Nelkenöl getränkten Tupfer beißen. Dabei ist es wichtig, dass es sich um natürliches, unverdünntes Nelkenöl handelt. Dieses gibt es zum Beispiel von Eugenia oder Naissance .
Teebaumöl
Als Alternative zum Nelkenöl kann man auch Teebaumöl verwenden. Auch durch Teebaumöl lassen sich die Schmerzen etwas lindern und die Entzündung wird gehemmt. Auch hier sollte man auf 100% reines Öl achten. Teebaumöl im Drogeriemarkt ist oft mit anderen Ölen und Zusatzstoffen vermischt. Reines Öl gibt es zum Beispiel von Ralf Bader .
Salzwasser
Salzwasser ist ein einfaches Mittel, um die Entzündung zu hemmen und die Schmerzen etwas zu lindern. Einfach einige Löffel Salz in heißem Wasser lösen und abkühlen lassen, und anschließend den Mund damit spülen.
Pfefferminze
Pfefferminze wirkt kühlend und entzündungshemmend. Wer frische Pfefferminze im Garten hat, kann einfach ein paar Pfefferminzblätter kauen.
Alternativ kann man auch den Mund mit Pfefferminztee spülen, Eiswürfel aus Pfefferminztee lutschen, oder das Zahnfleisch mit Pfefferminzöl einreiben.
Kokosnussöl
Hinweis: In diesem Artikel gehe ich näher auf die positive Wirkung von Kokosöl auf die Zahnpflege ein.
Öl ist ein altbekanntes indisches Heilmittel, das in der ayurvedischen Medizin in der Mundhygiene verwendet wird. Dazu bewegt man einen Esslöffel Öl etwa zehn bis zwanzig Minuten im Mund hin und her und spuckt ihn dann aus. Bevor die Zahnbürste erfunden wurde, war dies eine überraschend wirkungsvolle Methode, die Zähne zu reinigen.
In Indien wurde dafür neben Kokosöl häufig Sesamöl oder Sonnenblumenöl verwendet, aber Kokosöl wird heute als wirksamer empfohlen, denn Kokosnussöl enthält Laurinsäure, welche antibakteriell und antimykotisch wirkt.
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Spülung mit Öl gegen Gingivitis, Plaque und Mundgeruch hilft, wie man in einem kürzlich erschienenen Übersichtsartikel nachlesen kann.
Durch das Öl werden die Bakterien im Mund wie durch eine Seifenlauge abgelöst und weggespült. Dadurch werden nicht nur Entzündungen gehemmt, die Zähne werden auch auf natürliche Weise weißer.
Tipp: In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie günstig weiße Zähne bekommen.
Kurkuma
Kurkuma hat hervorragende entzündungshemmende Eigenschaften, hauptsächlich durch das darin enthaltene Curcumin.
Ein kürzlich veröffentlichter Übersichtsartikel im Journal of Natural Biology, Science and Medicine beschreibt die entzündungshemmenden, antiseptischen und schmerzlindernden Eigenschaften dieser vielseitigen Heilpflanze.
Um den Kurkuma gegen Zahnschmerzen zu verwenden, kann man entweder frischen Kurkuma kauen, oder aus Kurkumapulver und etwas Öl eine Paste mischen, die auf die entzündete Stelle gestrichen wird.
Übrigens: Kurkuma hat eine extrem gelbe Farbe, und färbt Finger, Gaumen und Zunge gelb. Nicht umsonst kann man Kurkuma benutzen, um damit Eier und sogar Stoffe zu färben.
Aber: Lieber mit der Anwendung warten
Nach der Operation sollte man den Kurkuma aber wie auch einige andere Mittel in dieser Liste trotz der guten antiseptischen Eigenschaften vermeiden, denn Kurkuma hemmt die Aggregation der Blutplättchen und verhindert dadurch, dass sich die Wunde schließt.
Knoblauch
Fast jeder kennt die antibakterielle Wirkung von Knoblauch. Diese kann auch bei Zahnschmerzen und Entzündungen im Mund helfen. Man kann einfach eine Knoblauchzehe zerkauen. Noch besser wirkt der Knoblauch, wenn man ihn zerdrückt und mit etwas Salz mischt, und die Paste anschließend um den Zahn verteilt.
Knoblauch wirkt neben seiner antiseptischen und entzündungshemmenden Eigenschaften auch blutverdünnend, deswegen sollte man ihn nach der OP nicht verwenden.
Zwiebeln
Wem der Knoblauchgeschmack zu viel ist, für den sind Zwiebeln eine gute Alternative. Zwiebeln sind nicht nur entzündungshemmend, sie wirken auch schmerzlindernd.
Man kann entweder Zwiebelscheiben zerkauen, oder aus den Zwiebeln einen Sud kochen und den Mund damit ausspülen. Dazu werden Zwiebeln klein geschnitten und in Wasser so lange gekocht, bis sie glasig sind.
Salbei
Salbei ist schmerzlindernd und entzündungshemmend. Um die beste Wirkung zu erzielen, sollte man am besten frische Salbeiblätter kauen. Alternativ kann man auch den Mund mit Salbeitee ausspülen oder Eiswürfel aus Salbeitee lutschen.
Man kann auch eine Mundspülung aus Salbei herstellen, indem man frische Salbeiblätter mit etwas Salz mischt, und dann hochprozentigen Alkohol zugibt. Wenn sich die Flüssigkeit grünlich verfärbt hat, kann man sie zur Spülung verwenden.
Schwarzer Tee oder Grüner Tee
Sowohl schwarzer als auch grüner Tee wirkt entzündungshemmend und lindert Zahnschmerzen. Man kann den Tee trinken, als Mundspülung verwenden, oder Eiswürfel daraus herstellen.
Ein einfaches Mittel gegen Zahnschmerzen ist es, den Teebeutel eine Weile in den Kühlschrank zu legen und anschließend zwischen Zahn und Gaumen zu legen.